Full text: Mit 27 Abbildungen (Teil 3 = (6. - 8. Schuljahr), [Schülerband])

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2. auf der Nordsee war es still um unser Schift, nur die 
Wogen brausten fort und fort; jetzt aber sehen wir schon 
die ganze Wasserflsache von ein- und ausfahrenden oder 
ruhig vor Anker liegenden Schiffen belebt. Nun fahren wir 
schon an Woolwieh vorbei, und die Anzeichen mehren sich, 
daß wir uns einer Weltstadt nãhern. 
Der trũübe Flub ist auf beiden Setten von Werften, Arse— 
nalen, Lagerhäusern, Fruchtspeichern und Fabriken einge- 
faßt. Rauchende Schornsteine ragen gegen den dunsterfüũllten 
Himmel, und ein unablässiges Geräusch und Getöse erfüllt 
die Luft. Nun beschreibt der FIub einen weiten Bogen. Zu 
unsrer Linken liegt Greenwiebh mit seiner weltberühmten 
Sternwarte, auf der andern Seite, von der groben Schleife 
der Themse umzogen, das Gebiet der weltberübmten Lon- 
doner Docks. Zahlreiche überbrückte Einlässe führen zu ihren 
inneren Hafenbecken, in denen sich Dampfer und Segler aus 
allen Tellen der Welt zusammennden. Auber den weitläufigen 
Ost- und Westindien-Doeks auf der Unken Flubseite egen den 
letzteren gegenũüber auf einem kleineren Landvorsprung die 
Handelsdocks. Auf diese folgen, weiter lubaufwärts, die 
als Lade- und Lagerplätze für Kolonialwaren, Tabak und 
Wein berübmten London-Docks, an die sieh die schon ganz 
im Gebiet der eigentlichen Stadt gelegenen Katharinen-Docks 
anreihen. Erst oberhalb des Tower bei der London-Brücke 
endet der Bereich der Grobschiffabrt und des Seeverkehrs. 
schon bei Black wall haben wir unsern Dampfer ver- 
lassen und wandern staunenden Blicks stundenlang an 
den steinernen, festgefugten Ufermauern dieser Hãsfen und 
Docks entlang. Die Ebbe hat augenblicklich schon einen 
ziemlieh tiefen Stand erreieht; aber die dureh gewaltige 
Schleusen jetzt geschlossenen Binnenhäfen werden davon 
nicht berübrt. Bhr Wasserstand erhält siebh, und durceh die 
Fugen der Doppelschleusentore sprũühen unter dem gewaltigen 
Druek zischende Wasserstrahlen hervor. 
3. Des Dichters Wort: „Wer zählt die Vvölker, nennt die 
Namen, die gastlich hier zusammenkamen?“ Kommt uns in 
den Sinn, wenn wir die sich stundenweit binziehenden Ufer 
dieser Hafenbecken entlang wandern. Fast alle Sprachen der 
Welt vernimmt man hier aus dem Munde der umhereilen- 
den Schiffer und Reisenden. Neger und Malalen, Chinesen, 
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