Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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und Herbst und Winter, wenn sie gerade will.“ — „So, und weiter 
nichts?“ fragte das Fischlein. „Nein, nein, Kaiser Dudeldee, ich sehe, 
daß bei deiner Frau und dir nichts gut angelegt ist, darum sei du wieder 
der alte Fischer Dudeldee! Denn damals warst du nicht so übermütig 
und ungenügsam wie jetzt“ — Und das Fischlein verschwand, und die 
schwarzblauen Wogen brausten fürchterlich. Dudeldee rief wohl oft noch: 
„Fischlein, Fischlein in dem See!“ aber kein Fischlein fragte mehr: „Was 
willst du, lieber Hans Dudeldee?“ Und er stand wieder da wie das 
erste Mal, ohne Wams und in seinen schmutzigen ledernen Hosen, und 
war wieder der alte Fischer Dudeldee. Und als er heim kam, da war 
das Schloß fort, und da stand wieder seine kleine, bretterne Hütte, und 
seine Frau saß darin in ihren schmutzigen Kleidern und schaute wieder 
heraus durch ein Astloch wie vormals, und wie viel sie auch wünschte 
und zankte und schalt, sie blieb immer die Frau des Fischers Dudeldee; 
denn Ungenügsamkeit ist eine gar häßliche Sache, und der Hochmut führt 
seine Strafe mit sich. Brüder Grimm. 
35. Hans im Glücke. 
IJ. 
Ein Goldklumpen für treue Dienste. 
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu 
ihm: „Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gern wieder heim zu 
meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn!“ Der Herr antwortete: „Du 
hast mir treu und ehrlich gedient; wie der Dienst war, so soll der Lohn 
fein,“ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf 
war. Hans zog sein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen 
hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause. 
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Ein Pferd für einen Goldklumpen. 
Wie er so dahinging und immer ein Bein vor das andere setzte, 
kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem 
munteren Pferde vorbei trabte. „Ach,“ sprach Hans ganz laut, „was ist 
das Reiten ein schönes Ding! Da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt 
sich an keinen Stein, spart die Schuhe und kommt fort, er weiß nicht 
wie.“ Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief: „Ei, Hans, 
warum läufst du auch zu Fuß?“ „Ich muß ja wohl,“ antwortete er, 
„da habe ich einen Klumpen heimzutragen; es ist zwar Gold, aber 
ich kann den Kopf dabei nicht gerade halten, auch drückt mir's auf die 
Schulter.“ „Weißt du was,“ sagte der Reiter, „wir wollen tauschen;
	        
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