Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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2. „Sieh, Schwesterlein, nun wird es draußen Nacht, 
Schon ist ein goldnes Sternlein aufgewacht, 
Ein zweites jetzt und mehr und immer mehr: 
Dort wohnt das Christkind mit dem Engelheer“ 
3. Die Kleine spricht: Kennt' ich nur seinen Stern! 
Vom Himmel fliegen säh' ich's gar zu gern; 
Doch weiß ich wohl, die Mutter sieht's allein, 
Es huscht ganz heimlich in das Haus hinein.“ 
4. „Horch! hörst du's knistern?“ und sie atmen kaum 
„Gewiß, das Christkind bringt den Tannenbaum. 
Er brennt! er brennt!“ Es fällt ein heller Schein 
Durchs Schlüsselloch ins dunkle Kämmerlein. 
5. Nun spürt man schon der Tanne würz'gen Hauch. 
Der Bruder fragt: „Kannst du dein Sprüchlein auch? 
Ich hab' mir meins soeben aufgesagt, 
Daß ich nicht stocke, wenn das Christkind fragt.“ 
6. Die Schwester nickt! — Ein helles Glöcklein klang; 
Dem kleinen Pärchen wird ganz wonnebang. 
Die Thür springt auf. Aus grüner Zweige Kranz 
Strahlt blendend hell der Weihnachtskerzen Glanz. 
7. Und jetzt zum Tisch! O wie das jauchzt und lacht! 
„O sieh nur, was das Christkind mir gebracht!“ 
Die Wangen glühn, die Augen blitzen klar, 
Am Hals der Eltern hängt das sel'ge Paar. 
8. Nun spielen sie am hellen Weihnachtstisch; 
Wie bleiben heut' die Auglein doch so frisch! 
Der Sandmann, der zu frührer Zeit sonst naht, 
Hat sicher heut' verfehlt den rechten Pfad 
9. Doch endlich ruft die Mutter: „Nun ins Nest, 
Damit ihr frisch erwacht am Weihnachtsfest 
Zu Beit! Zu Bett!“ Die Lichter löschen aus, 
Und Engel halten Wacht am stillen Haus 
Julius Sturm.
	        
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