Full text: [Stufe 1, [Schülerband]] (Stufe 1, [Schülerband])

Zweiter Abschnitt. 1292—1410. 
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solle. Gleich Anfangs protestirte gegen diesen Vertrag der 
Lehnsherr Herzog Erich, aber am kaiserlichen Hofe ward 
ihm kein Beistand; im Jahr 1393 widersetzten sich die 
Lappen mit Gewalt dem Vorhaben der Hamburger, das 
Schloß zu besetzen, so daß diese sich genöthigt sahen, in 
Verbindung mit den Wurstfriesen das Schloß zu erstürmen 
und sich dessen, wie jener beiden Dörfer, zu bemächtigen. 
Aber damit nicht zufrieden, wollten sie es auch auf dem 
Wege Rechtens besitzen, theils vielleicht, weil sie das Recht 
der Eroberung überhaupt für sehr zweifelhaft hielten, und 
theils, weil sie die Ansprüche der Lehnsherren fürchteten. 
Daher kauften sie im Jahr 1394 den Lappen für die Summe 
von 2000 Lübisch das Schloß Ritzebüttel nebst neun 
Dörfern ab, und wenn auch dies noch nicht mit der Zu¬ 
stimmung des Lehnsherrn geschah, so wurden sie darüber 
völlig beruhigt, als im Jahr 1400 Herzog Erich der 
Vierte den Kauf bestätigte und für sich und seine Erben 
allen Ansprüchen auf das erworbene Gebiet entsagte. Diese 
Erwerbung war für Hamburg äußerst wichtig, theils wegen 
mancher nützlichen Einrichtung, die sie dort für Schifffahrt 
und Handel treffen konnten (s. d. Leuchtthurm), theils, weil 
sie nun im Stande waren, den Elbstrom zu beherrschen, 
wozu überdies noch ein Brief des Kaisers Carl IV. vom 
Jahr 1359 sie ermächtigte, den Strom von allen See- 
und Strandräubern rein zu halten und dieselben zu züchti¬ 
gen. In neuern Zeiten hat man unfern Ritzebüttel, in Cux¬ 
haven, ein Seebad eingerichtet, welches zu Zeiten ziemlich be¬ 
sucht ist. Die Verwaltung dieses Gebiets ist in den Händen 
eines Hamburgischen Senators, der als Amtmann dorthin 
geht und gewöhnlich sechs Jahre dort verbleibt, worauf ihn 
ein Anderer ablöset; der erste Amtmann ging 1400 hinunter. 
In den Jahren 1306 bis 1310 kam auch die Alster
	        
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