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Vorwort zur 12. Auflage.
Die Ausgabe O der Neubearbeitung ist wie die alte Ausgabe O des
hessischen Lesebuchs für ein- und zweiklassige Schulen bestimmt. Vorliegen—
der Teil O II enthält in erster Linie Lesestoff für das 3. und 4. Schuljahr.
Da jedoch erfahrungsgemäß viele Lehrer nicht gerne ihre Schüler zwei
volle Jahre in der Fibel lesen lassen, vielmehr vorziehen, sie in den letzten
Monaten des zweiten Schuljahres aus dem Fibelstoff herauszunehmen, so
wurde auch einer KReihe von Stücken Aufnahme gewährt, welche dem
Standpunkte der Kinder am Ende des 2. Schuljahres einer einfachen Land—
schule entsprechen dürften.
Die Bearbeitung des Buches erfolgte nach denselben Grundsätzen, wie
sie für die bereits erschienenen Bände der Ausgaben A und B maßgebend
waren und den Beifall der Lehrerschaft gefunden haben. Mit Rücksicht auf
die meist einfacheren Verhältnisse der Kinder und die geringe zur Verfügung
stehende Zeit mußten Stücke, die eine weitgehende Erklärung notwendig
machen, vermieden werden. Das Gute des alten Buches suchten wir bei—
zubehalten, anerkannten neueren Schriftstellern aber gewährten wir gerne
Aufnahme. Einer einseitigen Betonung des rein ästhetisch-literarischen Prin—
zips abhold, berücksichtigt das Buch auch den Realunterricht, soweit er auf
dieser Stufe der ein- und zweiklassigen Schule in Betracht kommt, und
bringt zu seiner Belebung und Vertiefung neben Abhandlungen auch eine
Reihe leicht verständlicher Sagen und Erzählungen, die natürlich auf die
verschiedenen Teile unseres hessenlandes Bezug nehmen müssen. So sucht
es bereits auf der Unterstufe einen heimatlich-volkstümlichen Charakter
zu gewinnen, in einigen Stücken auch schon den Blick aufs ganze deutsche
Vaterland hinzulenken, während es gleichzeitig bestrebt ist, sich ganz den
höheren Zielen der Gemüts- und Willensbildung unterzuordnen.
Auch bei der Bearbeitung dieses Bandes haben uns Lehrerinnen und
Lehrer in hervorragender Weise mit gutem Kat und sachgemäßen Vor—
schlägen zur Seite gestanden. Herzlicher Dank sei ihnen an dieser Stelle mit
der aufrichtigen Bitte ausgesprochen, uns weitere Verbesserungsvorschläge
zugehem zu lassen. Sie sollen stets gerne und ernstlich geprüft werden.
Die herausgeber.