— 30 —
sang des Brettachtals das Städtchen Mainhardt, 1400 E., noch zum
Oberamt Weinsberg gehörig. Unterhalb der Einmündung der Rot ge-
langen wir im Kochertal nach Gaildorf, l800 ($., Oberamtsstadt.
e) Die Waldenburg er Berge, eine bewaldete Hügelgruppe
nördlich vom Mainhardter Wald, zwischen Ohrn und Kochertal. Sie
fallen im Norden zu der Hoheuloher Ebene ab. Ein schmaler Vorsprung
trägt hier Stadt und Schloß Waldenburg.
f) Die Limpnrger Berge werden von der westlichen Hälfte des
„Schwäbischen Waldes" durch das in einem sichelförmigen Bogen von
Südosten nach Nordwesten sich hinziehende Kochertal getrennt. Die waldige
Landschaft ist nach Osten vom Bühlertal begrenzt. Sie hat ihren Namen
von der alten Grafschaft Limpurg, die sich über diese Gegend ausbreitete.
Der schönste Punkt ist im Norden der Einkorn, 510 m, bei Hall.
Die alte Reichsstadt Hall, 10000 E., Oberamtsstadt, Sitz eines
Landgerichts und einer ev. Generalfnperintendenz, hat eine prächtige Lage
im Grunde und an den Hängen des Kochertals. Sie verdankt Ursprung
und Namen ihrer alten Salzquelle, die der Staat 1802 übernahm, als
Hall württembergisch wurde. Saline und Solbad. In reichsstädtischer
Zeit durfte Hall eigene Münzen prägen; daher rührt der Name der früheren
kleinsten Münze Heller = Häller. Hall wurde 1522 durch Johannes Brenz
reformiert. Herrliche Michaeliskirche. Diakonissenhaus. Laudesgefängnis.
Über der Vorstadt Unter-Limpurg erhebt sich der Bergkegel, auf dem die
einstige Burg der Schenken von Limpurg stand. Eine Sehenswürdigkeit
ist das nahe bei Hall über dem Kocher gelegene, von starken Mauern um-
gebeue Schloß Kombnrg, jetzt Sitz des Ehreninvalidenkorps. Oberhalb
Hall liegt am Kocher das ehemalige, feit 1900 geschlossene Salzbergwerk
Wilh elmsglück. Ein Vorsprnng der Limpurger Berge ins Bühlertal
trägt das Städtchen Vellberg mit altem Schloß.
g) Die Ellwanger Berge bilden die Landschaft östlich der Bühler
bis zur Landesgrenze und drüber hinaus bis zum Tal des bayerischen
Flusses Wörnitz. Sie wird von der Jagst in der Mitte durchschnitten.
Der Boden besteht aus Keupersaud, der reich mit Wald bewachsen ist.
Südlich von Ellwangen gelangen wir in die liasbedeckte Albvorebene,
nördlich bei Crailsheim in den dort besonders versteinerungsreichen Muschel-
kalk. Nach Nordosten laufen die Ellwanger Berge in die Crailsheim er
Hart aus. Im Norden der Landschaft erhebt sich bei Crailsheim der
Burgberg, der „Fränkische Rigi", 534 m hoch, bei Ellwangen der
Schönenberg mit Wallfahrtskirche.
Ellwangen, 4800 E., die kleinste der 7 „guten Städte", Oberamts-
stadt, Sitz der Regierung des Jagstkreifes und eines Landgerichts, Acker-
banschnle, liegt an der Jagst, am Rande der Albvorebene und der Ell-
wanger Berge. Im Jagsttal abwärts, wo die Muschelkalkebene beginnt,