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72. Cäubchen.
Die Täublein schon am frühen Tag
spazieren aus dem Taubenschlag
uno wandern auf dem Dach herum
mit Ruckdiku und Rumoͤumoum.
Auf einmal husch, husch, husch
schwingen sie die Flügel.
Rasch über Dach und Busch,
hoch über Turm und Hügel
flattern sie im Blauen.
Die Flüglein blitzen hell im Licht,
ich kann sie nicht mehr schauen,
die Sonne sticht mir ins Gesicht.
Wo sind sie hin? — Das sollst du sehn
Komm, Kind, wir wollen suchen gehn!
Rasch wandern sie ins Feld hinaus;
da bricht das Kino in Jubel aus:
„Ei sieh! Ei sieh, da sind sie ja!
Was tun sie nur im Acker da?
Sie laufen ohne Unterlaß
und suchen was und picken was.“
„Ei, Kind, dort hat der Sämann heut
viel tausend Erbsen hingestreut
und denkt, die sollen wachsen bald
und Früchte tragen siebenfalt.
Das odumme Cäubchen aber dentt,
die Erbsen seien ihm geschenkt.
So läuft es dann im Acker dort
und frißt die besten alle fort;
es pickt und schluckt und duckt den Kopf
uno voll und voller wiro sein Kropf.“