Die klassische Periode. — Schlller E
Bis die Liebliche sich zeigte, Da gießet unendlicher Regen herab
Bis das theure Bild Von den Bergen stürzen die Quellen,
Sich ins Thal herunter neigte, Und die Bäche, die Ströme schwellen,
Ruhig, engelmild. Und er kommt an's Ufer mit wanderndem
Und so saß er, eine Leiche, Stab —
Eines Morgens da. Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Nach dem Fenster noch das bleiche, Und donnernd sprengen die Wogen
Stille Antlitz sah. Des Gewölbes krachenden Bogen.
9. Die Bürgschaft. Und trostlos irrt er au uUfers Rand
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich weit er auch spähet und blicket,
Mneg ben Dolg nn Gerande nd die Stimme, die rufende, schicket,
u Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
n nen de e e Der ihn setze an das ünschte Land
Was bohltest du mit dem Dolche, sprich!“ n e te
Entgegnet ihm finster der Wütherich. rin Shisse lente die r
an Und der wilde Strom wird zum Meere
„Die Stadt vom Tyrannen befreien!“ — gn Meeert
„Das sollst du am Kreuze bereuen.“ — Da sinkt er an's Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben;
Ich bin⸗ spricht Jener, zu sterben bereit, 90 hemme des Stromes Toben!
un i e ein eben; Es eilen die Stunden, im Mittag steht
h t ugh eltn Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Ich slehe dich un drel Tage Zeit, Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit; So mch der Freund mir erbleichen.
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.“ Doch wachsend erneut sich des Stromes
Wuth,
Da lächelt der König mit arger List, Und Welle auf Welle
Und spricht nach kurzem Bedenken: Und Stunde an Stunde entrinnet;
„Drei Tage will ich dir schenken. Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich
Doch wisse: wenn sie verstrichen, die Frist, Muth,
Eh' du zurück mir gegeben bist, Und wirft sich hinein in die brausende Fluth,
So muß er statt deiner erblassen Und theilt mit gewaltigen Armen
Doch dir ist die Strafe erlassen.“ Den Strom, — und ein Gott hat Er—
Und er kommt zum Freunde: „Der barmen —
König gebeut, Und gewinnt das Ufer und eilet fort,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben Und danket dem rettenden Gotte;
Bezahle das frevelnde Streben. Da stürzet die raubende Rotte
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit, Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit, Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet
So bleib' du dem König zum Pfande, Mord,
Bis ich komme, zu lösen die Bande.“ Und hemmet des Wanderers Eile
Und schweigend umarmt ihn der treue Mii drebend gelchwungeler Dorle
Freund, „Was wollt ihr?“ ruft er, vor Schrecken
Und liefert sich aus dem Tyrannen; bleich,
Der Andere ziehet von dannen. „Ich habe Nichts als mein Leben,
Und ehe das dritte Morgenroth scheint, Das muß ich dem Könige geben!“
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester Und entreißt die Keule dem nächsten gleich;
vereint, „Um des Freundes willen, erbarmet euch!“
Eilt heim mit sorgender Seele, Und drei, mit gewaltigen Streichen,
Damit er die Frist nicht verfehle. Erlegt er, die Andern entwweichen.