Gerhart Hauptmann.
Geboren am 15. November 1862 in dem schlesischen Kurorte Obersalzbrunn
als Sohn eines Gasthofbesitzers, besuchte die Realschule am Zwinger in Breslau,
aber nur bis zur Quarta brachte, trat dann zu einem Landwirt in die
Lehre, kam 1880 auf die Kunstschule in Breslau, um Bildhauer zu werden, begab
fich nach zwei Jahren nach Jena, wo er auf Veranlassung des Großherzogs ven
Saͤchsen⸗Weimar als stuciosus isioriae immatrituert wurde. Im Jahre 1883
machte er eine Seereise von Hamburg nach Malaga, Barcelona und Marseille
und ging dann nach Genua und Neapel, später nach Rom, von wo ihn Malaria
und Hennweh nach seiner schlesischen Heimat zurücktrieben. Im nächsten Jahre
suchte er nochmals Rom auf uͤnd richtete sich ein Bild hauer⸗Ateller ein. Wiederum
tLankt, kehrte er in das elterliche Haus seiner Braut bei reb in der
Lößnitz zurück. Eine Zeitlang lebte er jetzt in Dresden, dann, seit Mai 1885 ver -
heitatet, in Berlin. Im Herbft 1888 siedelte er nach dem Vorort Erkner über,
vo er vier Jahre lang wohnte, erwarb sich dann ein Bauerngut in Schlesien,
besuchte Amerika und lebt nun neift in Schreiberhau im Riesengebirge.
Dramen: Vor Senn 889, 9. Aufl. 1900 —, Das Friedensfest
1890, 5. Aufl. 1903 — Einsame enschen 1991, 18. Aufl. 1903 — Die Weber
1892; 30. Aufl. 1903 — Kollege Erampton 1894, 6. Aufl. 1902 — Hanneles Himmel ·
fahrt 1892, 12. Aufl. 1803 der Biberpels 1893, 10. Aufl. 1907 Florian
Geyer 1895, 6. Ausl. 1899 — Die versunkene Glocke 1897, 58. Aufl. 1903 — Fuhr ·
aln Henschel 1899, 16. Aufl. 1999 — Schluck und Jau 1900, 19. Aufl. 92 —
ichael Kraͤmer 1900, 10. 1901 — Zer rote Hahn 1901, 8. Aufl. 1903 —
Der urme Heinrich 1902, 1. 23. Aufl. Rose Zernd 1903. — Rovellen: Der
Apostel; Bahnwärter Thiele 1892. 6. Auf. 1903. Verlag S. Fischer in Berlin.
Lied Rautendeleins.
Aus der „Versunkenen Glocke“.
Weiß nicht, woher ich gekommen bin,
weiß nicht, wohin ich geh
ob ich ein Waldvöglein bin
oder eine Fee.
Die Blumen, die da quillen,
den Wald mit Ruh erfüllen,
hat eine je vernommen,
woher die sind kommen?
Aber manchmal r ich ein Brennen:
mochte fso gern Vater und Mutter kennen.
Kann es nicht sein,
füg' ich mich drein.
Bin doch ein schones, goldhaariges Waldfräulein.
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