Full text: Spiegel neudeutscher Dichtung

Hans Benzmann. 
Und ich stieg ein. Der stille Mann 
zog stumm die schwarzen Nuder an, 
wir schwammen aus dem Hafen. 
Er sang ein seltsam Liedchen dann 
und nickte müde dann und wann, 
und ich bin eingeschlafen. .. 
Abendsegen. 
Das ist des Abends Segen Das hat er vor dem Tage, 
und seine stille Tat, daß er des Herzens Drang, 
daß Sturm und Kampf sich legen, daß Sorgen er und Plage 
wenn seine feuchten Schwingen besänftigt still mit mildem, 
hinschatten übern Pfad. mit süßem Schlafgesang, — 
daß er mit dichtem Schleier 
des Landmanns Pflug umhüllt, 
mit stiller Dankesfeier 
die Hütten und die Herzen 
allüberall erfüllt.. 
Herbststimmung. 
Der Himmel, herbstlich schon gestimmt, 
in kupferfarbnem Rot verschwimmt. 
Ich blicke übers fahle Ried 
und lausche dem letzten Vogellied. ... 
Indes geht still von Haus zu Haus 
die Nacht und bläst die Lichter aus. ... 
Und alles schweigt. Der Nebel steigt 
und neigt sich schwer. Und alles schweigt. 
Und blaß der Mond aus Wolken tritt — 
da schlürft ein scheuer Schleicherschritt — 
von einer Blendlaterne fällt 
ein Licht kalt in die Sommernacht — 
der Dod. 
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