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J. A. Chr. Kerner.
Auch andere Dichter feiern den Herzog Eberhard; vergleiche:
Graf Eberhard im Bart.
1. Zu Aachen saßen die Fürsten 6. Da war es mir im Traume,
Beim Mahle froh geschart Als ob ich gestorben wär';
Und rühmten ihre Lande, Es brannten die Trauerlampen
Sin jeder nach seiner Art: In der Totengruft umher.
2. Der Markgraf seine Quellen,
Der Pfalzgraf seinen Wein,
Der Böhme seine Gruben
Mit Gold und Edelstein.
3. Graf Eberhard saß schweigend.
Nun, Württemberg, sagt an,
Was man von Eurem Lande
Wohl Köstlich's preisen kannꝰ“
1. „Von köstlichen Brunnen und
Weinen,“
Braf Eberhard begann,
Von Gold und Edelsteinen
Ich nicht viel rühmen kann.
5. Doch war ich einst verirret
Im dichten Wald allein,
Und unterm Sternenhimmel
Schlief ich ermattet ein.
7. Und Männer standen und Frauen
Tief trauernd um die Bahr'
Und weinten stille Tränen,
Daß ich gestorben wär'.
8. Da fiel aufs Herz mir nieder
Ein Tropfen heiß und groß,
Und ich erwacht' und ruhte
In eines Bauern Schoß.
9. Vom Holzhau wollt' er gehen
Spät abend heimatwärts,
Und mein Nachtlager wurde
Ein württembergisch Herz.“
10. Die Fürsten saßen und horchten
Verwundert des Grafen Mähr
Und ließen höchlich leben
Des Württembergers Ehr'.
Zimmermann.
Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe.
Rudolf von Habsburg regierte von 1278 — 1291. Seiner Regierungszeit
ging voraus die „kaiserlose, die schreckliche Zeit“. Vergleiche: „Rudolf von
Habsburg“ von Schiller. Er wurde bald der Liebling des Volkes. Mit ganzer
Kraft steuerte er dem Faustrecht: man nannte ihn „das wandelnde Gesetz“
In Thüringen allein zerstörte er 66 Raubburgen; 29 adelige Räuber ließ er
durch den Strang hinrichten. Daß er ein ausgesprochen frommer Kaiser, brachte
hm und dem Reiche den Frieden mit dem Papste. Als er dem Tode nahe,
eilte er nach Speier „zu den Gräbern der Könige“; er kam nur bis Germers—
zeim — dort verschied er. Im Dome zu Speier erhielt er seine Ruhestätte.
— Der Dichter verklärt in dieser Dichtung des Kaisers Willen, in Speier
zu sterben.
8. Selbst die Linde und die Vögel trauern, daß der Kaiser nun
sterben soll.
9. „Mancher eilt des Wegs daher, der gehört die bange Sage“ — die
Sage, daß der Kaiser zum Grabe reitel.
10. „Aber nur von Himmelslust spricht der Greis mit jenen zweien“ —
oergleiche Strophe 7— „Rechts und links ein Kapellan⸗