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2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw.
Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt.
3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die
Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir
beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf
den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde
(Chinin).
4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade
unter dem Äquator.
5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt-
stadt Bogota, 120000 Einw.
6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.;
der Hanpthafen ist La Guayra.
II. Das Tiefland der großen Stromsysteme.
Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125.
Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland
des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des
Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland
des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen).
1. Die Llanos.
a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126.
flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen
umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er
entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen
Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in
natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache
dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden
Stromsystemen.
b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren
Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und
Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen
hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land
zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich
dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit
einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden.
Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.