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Jahren den Krieg ununterbrochen geschürt und durch Subsidien unter-
It üt, aber die offene Theilnahme immer noch vermieden. Jetzt ssäumte
ludwig X1UI, geleitet von seinem Minister, dem Kardinal Richelieu,
licht länger, sich den Feinden des Kaisers offen anzuschließen. Die Ber-
hiltnisse gestalteten sich fortan unglücklich für den letzteren, die Schweden
tfochten unter Banér bei Wittstock (in Brandenburg) 1636 einen
Sieg, während Bernh«ard von Weimar an der Spitze deutscher
Truppen im Elsaß große Fortschritte machte. Da starb. Ferdinand II.
Ihm folgte sein Sohn
Ferdinand II 163721657.
_ Nach dem Siege bei Wittstock setzte fich die schwedische Armee
neuerdings in Baiern und Sachsen fest. Der Kaiser schickte seinen
Feldherrn Gallas gegen sie aus, welcher bis dahin gegen Bernhard
von Weimar am Rheine gekämpft hatte. Dadurch wurde es dem
lezteren leicht, in kurzer Zeit den Elsaß zu erobern. Als er bald darauf
starb (1639), gewannen die Franzosen sein Heer durch Bestechung und
nahmen auch den Elsaß in Besitz – Der Krieg nahm fortan bleibend
tine ungünstige Wendung für die kaiserliche Partei; die Schweden unter
Torstens on schlugen die Kaiserlichen bei Lrirztg-(1642 und später,
als der Krieg. wieder in die österreichischen Länder verlegt wurde, bei
Jankau i_in Böhmen..(1645), während Baiern von den Franzosen
hari bedrängt wurde. Der Kampf nahm einen immer gräuelvolleren
Charakter an und Alle sehnten sich nach Frieden, an dessen Herbei-
führung seit vielen Jahren gearbeitet wurde. Doch dauerte der Krieg
auch während dieser Unterhandlungen auf allen Seiten und namentlich
in Böhmen fort, wo zuletzt der schwedische General Königs mark..
den auf dem linken Ufer der Moldau gelegenen Theil von Prag eroberte
(1648). Da machte die Nachricht von dem Abschluße des westfälischen
Friedens dem weiteren Kampfe ein Ende und so endete der Krieg nach
[rtißigiährigtmn Wüthen in den Mauern derselben Stadt, in der er
egonnen hatte.
f r: -.
5. Der westfälische Friede (1643).
_ DOaurch den westfälischen Frieden wurde dem Kampfe zwischen dem
Kaiser, Deutschland, Schweden, Frankreich und den Holländern ein
Ende gemacht. Zwischen Frankreich und Spanien, welches letztere stets
1,8 Vundesgenofse des Kaisers am Kriege theilgenommen hatte, wurde
„„in Friede geschlosssen und der Kampf dauerte noch 11 Jahre fort.
Die wichtigsten Bestimmungen des Friedens betrafen theils die Befitz-
berhältnisse, theils die religiösen und politischen Angelegenheiten.