Full text: Bilder aus der alten, mittleren und neueren Geschichte (Theil 1, [Schülerband])

III. 
Vrzählungen a. d. Geschichte der Neuzeit. 
1. Marximilian J. (1500). 
Seine Persönlichkeit. Einer der beliebtesten und volks 
thümlichsten Herrscher aus dem Hause Habsburg war Maximilian, 
welcher um das Jahr 1500 über Deutschland und österreich 
regierte. Schon seine stattliche Gestalt, sein milder, heiterer 
Gesichtsausdruck nahmen für ihn ein; doch verdankte er seine Be 
liebtheit vornehmlich der lentseligen Art, mit der er mit dem Ge 
ringsten seiner Unterthanen verkehrte. Zur Zeit, als Maximiliar 
geboren wurde, war der Glanz des Ritterthums schon längst da— 
hin; doch in seiner Person zeigten sich noch einmal alle die herr 
lichen Eigenschaften, welche einen echten Ritter zierten: Tapferkeit, 
Kühnheit, Abenteuerlust und Gewandtheit in der Führung der 
Waffen. Er zeigte diese Eigenschaften nicht nur auf der Jagd, 
wo er kühn den Gefahren trotzte (Martinswand“*), sondern auch 
bei Turnieren. So maß er sich einst in Worms mit einem 
prahlerischen französischen Ritter unerkannt im Zweikampfe und 
besiegte ihn.“*) Wegen dieser ritterlichen Eigenschaften haben ihm 
die Zeitgenossen auch den Beinamen „der letzte Ritter“ ge— 
geben.“**8) Maximilian war aber nicht nur Meister in allen ritter 
lichen Übungen, sondern verstand sich auch sehr gut auf die Feuer 
waffen. Er schuf sich für seine zahlreichen Kämpfe ein tüchtiges 
Fußvolk, die Landsknechte, welche nicht aus dem Ritterstande, 
sondern aus dem Bürger- oder Bauernstande genommen wurden. 
Die Landsknechte waren großentheils mit Feuergewehren bewaffnet 
und wurden im Laufe der Zeit durch sorgfältige Schulung ge— 
fürchtete Soldaten. So gehört Maximilian zwei verschiedenen 
Seiue 
Ritterlichkeit. 
Die 
Landsknechte. 
*) Vergl. die Gedichte: „Max auf der Martinswand“ von Collin und 
„Maxens Jagdritt“ v. J. G. Seidl, Ullrich, J., Nr. 98. 
*rx) Vergl. das Gedicht: „Kaiser Maxens Zweikampf“ von Karoline Pichler, 
Ullrich, II., No. 53. 
*xx) Vergl. die Dichtung: „der letzte Ritter“ von Anast. Grün—.
	        
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