Volltext: Österreichisches Geschichtsbuch für Bürgerschulen

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in einer Inschrift eine Probe der von ihm erfundenen Schrift. Ein 
Denkmal des Herzogs steht vor dem Rathanse in Wien. 
35. Die Teilung der österreichischen Lander. 
(1411- 1439.) 
. Spaltung im Hause Habsburs. Nach dem Tode Radolfs 
des Stifters übernahmen die beiden jüngeren Bruüder desselben. 
Albrecht III. und Leopold III. die Regierung õsterreiehs. Albreeht, 
der nach seiner Haartracht den Beinamen „mit dem Zopfe“ hatte, 
var friedliebend. Leopold der Biedere war aber unternehmend 
und weniger verträglieh. Ihm erschien die Unterordnung unter 
zeinen älteren Bruder als eine Beschämung. 
Protzdem beide Brüder dem Herzog Rudolf noch Kurz vor 
dessen Hinscheiden gelobt hatten, stets einig zu sein und die 
ꝗqsterreichisehen Lunder ungeteilt miteinander zu verwalten, kKam 
es zwischen ihnen bald zu Mißhelligkeiten, die zu einer Teoilung de —8 
des habsburgischen Besitzes führten (1379). Albrecht begnügte sich 
cit Nieder- und Oberösterreich, Leopold bekam Steiermark, Kärnten, 
Krain, Tirol und die Vorlandeé. 
Durch diese Teilung zerßel das Haus Habsburg fortan in zwei 
Linien: die Albertinisehe oder österreichische unter Albrecht III. 
und die Leopoldinisehe oder gteirische Linie unter Leopold III. 
2. Die Albertinische Linie. Albrecht III. der sicb den Ruf Albrecht III. 
eines edlen und gerechten Fürsten erwarb, erreiebte ein hohes 
Alter und führte eine ruhige Regierung. Anch sein Sohn Albrécbht IV., Albrecht 1V. 
das Weltwundor, zeiehnete sich dureh dilde und Weisheit aus. Er 
hüelt im Sinne des Erbsechaftsvertrages treu zu den Luxemburgern, 
ztaxb aber sehon frühzeitis (1404) und hinterließ einen minder- 
juhrigon Sohn, Albreeht V. 
3. Die Leopoldinische Linie. Leopold III. — 
Besitz gegen Süden bis au das Meer. Hier führte damals die 
deestadt Triest einen Krieg gegen das müchtige Venedig, um 
deh von dem Joche der Venetianer zu befreien. Allein Triest war 
diesem Gegner nicht gewachsen und bat daher den Herzog Leopold 
um seine Unterstützung. Dieser nahm sich der pedrängten Stadt an 
and zwang die Venétianer, ihre Oberhoheit über Triest aufzugeben. 
Priest stellto sieh nun freiwillig unter den Schutz õsterroichs (1382). 
doch erbielt es besondere Rechte und Preiheiten, die es heute 
noch besitzt. 
Außerdem kaufte Herzog Leopold bedeutende Besitzungen in 
Vorarlberg an, wodureh er den Grund zur sputeron Erwerbung 
dieses Landes legte. Im Jahre 1886 z08 Leopold gegen die 
8chweizer Kidgenossen, die widerrechtlich neue Städte in ihren
	        
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