fullscreen: Kriegserzählungen für die Kleinen

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Regimentsfahne um seinen Leib gewickelt. Diesen Be¬ 
weis wahrer Vaterlandsliebe mußten auch die russischen 
Offiziere achten. 
84. Ohne Heimaturlaub zum fünftenmal zur Front. 
Ein Landwehrmann aus Köthen war wiederholt in 
Rußland verwundet worden. Schon viermal hatte er im 
Lazarett gelegen. Jetzt war er wieder geheilt, und von 
neuem sollte er ins Feld. Der Arzt wollte ihm aber 
vorher noch einen kurzen Heimaturlaub geben, damit er 
seine Frau und seine sieben Kinder besuchen könne. Der 
pflichtgetreue Landwehrmann aber lehnte das Anerbieten 
ab, indem er sagte: „Ich habe meiner Frau und meinen 
Kindern versprochen, nur als Sieger und nicht anders 
heimzukehren. Dieses Versprechen will ich halten. Den 
angebotenen Arlaub anzunehmen, würde mir zu schwer 
werden. Entweder als Sieger und freier Deutscher zurück 
in die Heimat oder tot." 
85. Ein Knabe bittet um eine Kanone. 
Die Dorfjungen von Reichenbach in Sachsen-Alten- 
burg wollten ebenso tüchtige Soldaten sein wie ihre 
Väter, die im Felde stehen. Sie hätten für ihr Soldaten¬ 
spiel auch gern eine Kanone gehabt. Einer der Knaben schrieb 
deshalb an die Kruppsche Fabrik in Essen folgenden Brief: 
Lieber Herr Krupp! 
Wir Jungen im Dorf haben eine Kompanie 
Soldaten gemacht, und ich bin Hauptmann. Wir haben 
Säbel und Flinten; bloß eine Kanone fehlt uns noch. 
Vielleicht haben Sie noch eine alte kleine, die Sie nicht 
. brauchen und mir schenken können. Sie machen doch 
so viel Kanonen. Da wird schon eine dabei sein, die einen 
Fehler hat, und die Sie nicht brauchen können. Sie 
braucht ja nicht groß zu sein. Also ich bitte Sie, seien 
Sie so gut und schenken Sie mir eine Kanone. Ich be¬ 
danke mich dann später. Das Porto bezahle ich.
	        
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