Wie heißen die drei Gruppen, aus denen sich die Nordstaaten zusammensetzen?
$ 63. Die untere Mississipi-Ebene und die Atlantische Küsten-
ebene.
Welcher Punkt Europas liegt unter der Breite von K. Hatteras? Welche Flüsse
münden in die Delaware-, in die Chesapeakbai? Um wieviel Grade liegt Florida süd-
licher als Italien?
Unterhalb der Ohiomündung betritt der Mississippi die Atlantische
Küstenebene. Sie beginnt bei Neu York ganz schmal, wird aber im Meridian
von Neu Orleans 1000 km breit. An der limanartigen Delaware- und Ches-
peakebai vermag die Anschwemmungskraft der Flüsse dem Sinken der
Küste kaum das Gleichgewicht zu halten, weiter im S ist die Anschwemmungs-
kraft größer und hat sumpfreiche Lagunen gebildet, welche auch den Golf
von Mexico umschlingen. (Malaria, Moskitos! Wo finden sich ähnliche Küsten-
striche?) Hier trägt zur Nehrungbildung der Mississippi bei, der, in mehrere
Arme zerteilt, samt seinen Nebenflüssen die Atlantische Küstenebene durch-
zieht. Bei Hochwasser br’ngt er Holz mit und überschwemmt oft eine Fläche
so groß wie Irland. Sein Delta, 36.000 km”, vermag sich im Kampfe mit dem
Meere nur zungenförmig auszugestalten. Erst 160 km unterhalb Neu Orleans
löst er sich in die vier großen, durch Barren behinderten Mündungen auf.
Die gegen SW gerichtete Hauptmündung schiebt er jährlich um 60 m vor. —
Große Sümpfe mit Kiefernwaldungen dehnen sich beiderseits vom K. Hatteras
aus. Lange Nehrungen begleiten die Ostküste Floridas, dessen Westküste
durch die heftige Brandung zerrissen ist. Kein Punkt der sandigen und
sumpfigen HI., welche nebst Georgia reiche Phosphatlager!) enthält, über-
steigt 75 m. ;
Welche anderen Ströme haben größere Deltas? Vgl. das Delta des Mississippi
mit jenem des Nil (II, S. 85 und I, $ 88) in bezug auf Größe, Form, Wachstum!
Obwohl selbst in Florida, das ausgebreitete Kulturen von Zuckerrohr,
Orangen, Ananas und Bananen hat und das wegen seiner milden Winter von
den Nordamerikanern gerne als Winteraufenthalt gewählt wird („Amerika-
nisches Italien!‘“), manchmal eisige „Northers‘““ wehen, ist das Klima in
der Atlantischen Küstenebene s. von der Breite des K. Hatteras meist feucht-
warm und daher treiben die Südstaaten (2 Mill. Quadratkilometer mit
22 Mill. E.) vor allem Baumwollbau („Baumwollstaaten‘“) in großen
Plantagen. Hierzu verwendete man früher Negersklaven. Die Neger sind seit
1865 frei und werden mit den Mulatten?) als Farbige zusammengefaßt, die
in den Südstaaten 1/, der Bevölkerung bilden, was den Aufschwung vielfach
hindert. Aus klimatischen Rücksichten ist man auf ihre Arbeitskraft an-
zewiesen. Zwar überwiegt das Englische jetzt auch in den Südstaaten, doch
') Phosphat ist ein geschätztes Düngemittel.
‘) Mischlinge der Neger und Weißen.