130
Lagunen und Wäldern erfüllt, welche wegen des herrschenden Fiebers spär-
lich besiedelt sind.
Die kolumbianischen Küstenwaldungen heherbergen die Steinnußpahne (Phyt-
elephas — Pflanzenelfenbein). „Die Baumkronen der höheren Arten erheben sich schichten-
weise über die niedrigen und bilden ein für die Sonnenstrahlen kaum durchdringbares
Dach; gewaltige, brusthoch aufragende Wurzeln spannen sich am Boden aus und von oben
herab hängen Ranken und Luftwurzeln bis zur Dicke von Schiffstauen. Moräste und
Lagunen durchziehen den Tieflandswald und zwischen der mauergleichen Vegetation
winden sich mühsam die wasserreichen Ströme hindurch.“
Was für ein Tal durchläuft der Magdalenenstrom? Unter welcher Breite steht
lie S. Nevada de S. Marta? Vgl. die Höhe Bogotäs und Sueres!
In der Republik Kolumbien (Colombia) (fast 2 ÖU; 45 Mill. E., nur
5% Weiße, 50% Mischlinge) bilden die Täler des Rio Cauca und des Mag-
dalenenstromes, welche streckenweise mit Dampfern befahren werden, die
wichtigsten Verkehrswege. Die wichtigsten Produkte sind Kaffee, Häute,
Tabak und Gold.
Sonst ist für den Verkehr, der noch auf weiten Strecken durch Lastträger auf
aalsbrecherischen Pfaden betrieben wird, so schlecht gesorgt, daß die Ausfuhr Kolumbiens,
;rotzdem es fast alle Produkte Südamerikas in sich vereint, sehr gering ist; ja die Städte
an der Nordküste beziehen das Getreide billiger aus der Union. In Kolumbien, das durch
Bürgerkriege sehr oft verwüstet wurde, ist der Aussatz (Lepra) noch häufig.
Nur wenige Inseln des Pazifischen Ozeans kann man zu Südamerika rechnen. So
die zu Ecuador gehörigen, an Kratern reichen Galäpagosinseln (> 8, von welchem
Parallel durchschnitten? Sind die Azoren weiter vom Festlande entfernt ?), welche
Riesenschildkröten beherbergen. Jetzt wird dort starke Rinder- und Schweinezucht be-
irieben. Gleichfalls vulkanischer Natur sind die zu Chile gehörigen Juan Fernandez-
\inseln; Mas a tierra diente dem schottischen Matrosen Selkirk (dem Robinson Cruso€)
als einsamer Aufenthalt,
An welchen Stromgebieten hat Kolumbien Anteil? An welche Staaten grenzt es?
l. An den Anden haben die Staaten Kolumbien, E cuador,
Peru, Bolivia und Chile Anteil. 2. Die Anden von Perubilden drei
durch Längstäler getrennte Ketten, welche keine tätigen Vulkane
enthalten; sie liefern nebst Edelmetallen Getreide, Kartoffeln
und Lamawolle. 3. Die heißfeuchten Niederungen am Amazonas
bringen Chinarinde und Kautschuk, die trockene Küstenebene
bei künstlicher Bewässerung (Lima) Baumwolle und Zuckerrohr
hervor; die Umgebung vom K. Pariüia ist wüst. 4. In den milden
Hochbecken der vulkanreichen Anden Ecuadors wird Vieh-
zucht betrieben (Quito). 5. In der heißfeuchten Küstenebene
von Guayaquil herrscht Plantagenwirtschaft (Kakao, Tabak,
an den Hängen Kaffee). 6. Die ungesunden Küstenniederungen
und TälerKolumbiens werden von Urwäldern, diean Nutzhölzern
reich sind, erfüllt. Hier tritt die Virgation der Anden ein, denen
lie schneebedeckte Sierra Nevada de S. Marta als selbstä ndiges