Kochsalz gewonnen. Die Soda wird zum Waschen und zur Darstellung der Kohlen— 
säure verwendet (Brausepulver, Sodawasser). 
860. Schwefelsaure befleht aus Schwefel, Sauerstoff und Wasserstoff. Sie 
ist eine farblose Flüssigkeit von blartiger Beschaffenheit, sehr sauer und außerordentlich 
ätzend. Sie nimmt begierig Wasser auf, wobei eine starke Erwärmung stattfindet. 
Man darf nie Wasser in Schwefelsäure gießen, weil die ersten Teilchen des Wassers, 
die mit der Schwefelsäure in Berührung kommen, sofort in Dampf verwandelt werden 
und die Schwefelsäure umherschleudern. Wird hingegen ein dünner Strahl Schwefel— 
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dünnte Schwefelsäure ist eine Mischung von Schwefelsäure und Wasser. 
Die Schwefelsäure verkohlt Holz und erzeugt Brandwunden, weil sie den 
Körpern Wasser entzieht. 
Die Schwefelsäure erhält man durch Glühen von Eisenvitriol in Ton— 
gefäßen, sie heißt daher auch Vitriolöl. Jetzt wird sie meistens fabriksmäßig 
durch einen umständlichen Prozeß aus Schwefel dargestellt. Sie findet eine 
ausgedehnte Verwendung in der Chemie zur Darstellung verschiedener Stoffe, in 
der Färberei zum Färben der Zeuge mit Indigo, zum Beizen vieler Metalle, 
in der Elektrotechnik u. s. w. 
g 61. Salpetersäure, auch Scheidewasser genannt, ist eine farblose 
Flüssigkeit, die sehr sauer schmeckt, ätzend wirkt und Haare, Seide, Wolle und 
Nägel dauernd gelb färbt. 
Die Salpeterssäure wird im großen aus Chilisalpeter und Schwefelsäure 
dargestellt und in Steingutgefäßen aufbewahrt. Sie dient zum ültzen der Metalle, 
zum Scheiden des Goldes von Silber und Kupfer, zum Färben von Horn und 
Seide, zur Fabrikation der Schwefelsäure, der Schießbaumwolle u. s. w. 
8 62. Verwesung. Die Verwesung tritt in organischen Körpern 
durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft unter gleichzeitiger Einwirkung 
des Wassers auf. Viele Stoffe verwesen leicht, wodurch Wasser, Kohlensäure xc. 
gebildet werden und braune, mürbe Körper zurückbleiben. 
Zuletzt bildet sich eine braune oder schwärzliche Masse, Humus genannt, 
welche für die Landwirtschaft sehr wichtig ist, indem dieselbe Kohlensäuregas 
und andere Nahrungsstoffe der Pflanzen reichlich aufzunehmen vermag. 
Die Vermoderung organischer Körper geht bei beschränktem Luftzutritt 
und Abwesenheit von Wasser vor sich. Die Verwesung und die Vermoderung 
werden durch eine mittlere Temperatur wesentlich gefördert. 
Die Fäulnis ist die selbständige Zersetzung organischer Körper durch 
Wasser bei beschränktem Luftzutritt. Stickstoff- und schwefelhaltige organische 
Verbindungen gehen in Berührung mit Wasser leicht in Fäulnis über. 
Mittel gegen die Fäulnis sind: hohe oder sehr medere Temperaturen, 
gänzliche Abwesenheit des Wassers. Endlich gibt es Stoffe, die der Fäulnis ent— 
gegenwirken; man nennt solche Körper fäulniswidrige Mittel. Manche Stoffe 
wirken dadurch, daß sie mit den organischen Körpern Verbindungen eingehen, die 
der Zersetzung weniger unterworfen sind, wie z. B. der Gerbestoff, das im Rauch 
und im Holzessig enthaltene Kreosot u. j. w. Manche Mittel zerstören die Fäulnis—
	        
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