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dieses erweiterten Wien werden durch die 1901 vollendete Stadtbahn mit 
inander verbunden. Es entstanden viele Prachtbauten, wie die Votivkirche, die 
neue Burg, das Parlamentsgebäude, das Burgtheater, das Opernhaus, die Uni— 
dersität, die Museen. Wohl selten ist unter einem Fürsten so Großes und Herr—⸗ 
liches in so kurzer Zeit und auf so kleinem Raume geschaffen worden. Dazu 
zesellen sich noch viele Denkmäler, welche gleicher Weise für des Kaisers Dank— 
harkeit als auch für seinen Kunstsinn Zeugnis ablegen. Es sind die Denkmäler 
für den Prinzen Eugen, den Erzherzog Karl, den Fürsten Schwarzenberg, 
den General Radetzky, den Admiral Tegetthoff, für Schiller, Grillvarzer, 
Mozart und Beethoven. 
Kaiser Franz Josef J. ein Förderer der Wissenschaft und 
Qunst. Alle wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen erfreuen sich der 
opferfreudigsten Unterstützung des Kaisers. Er entsendete die Fregatte Novara 
1858 1861) zu einer Fahrt um die Erde, unterstützte die Nordpolfahrer Payer 
uind Weyprecht und viele andere Unternehmungen und gründete die Universität 
Tzernowitz. Vielen Dichtern und Malern gewährt der Kaiser die Mittel zu 
einem sorgeuüͤfreien Dasein; die großartige Bautätigkeit, die sich in Wien entfaltete, 
regte auch Maler und Bildhauer auf das mächtigste zu Meisterwerken an. 
x) Kaiser Franz Josef J. erweitert sein Ländergebiet; 
die Befreiung christlicher Staaten auf der Balkanhalbinsel. Seit der 
Niederlage der Türken vor Wien war die türkische Macht im beständigen Sinken begriffen. 
Dies ermutigte die bedrückten christlichen Völker, sich unabhängig zu machen. Zuerst 
erhoben sich die Griechen; in einem blutigen Freiheitskriege (1821 1829) 
erkämpften sie sich die Unabhängigkeit. Ein halbes Jahrhundert nach Beendigung 
des griechischen Freiheitskrieges wurden auch Rumänien, Serbien und 
Montenegro unabhängig, und Osterreich besetzte im Auftrage der europäischen 
Mächte Bosnien und die Herzegowina, wo sich die christliche Bevölkerung 
zegen die Türken erhoben hatte (1878). 
Die Besitznahme Bosniens und der Herzegowina. Unter dem 
Oberbefehle des Generals Philippovich marschierten österreichische Truppen 
nach Bosnien ein und nahmen dieses Land sowie die Herzegowina nach einigen 
siegreichen Gefechten in Besitz (1878). Dadurch wurde die Stellung der Monarchie 
auf der Balkanhalbinsel in hohem Grade gestärkt; die beiden Länder aber erhielten 
eine Regierung, unter deren segensreichem Walten Wohlstand und Bildung sich 
auch der langen Mißwirtschaft türkischer Paschas sichtlich zu heben beginnen 
h Kaiser Franz Josefs Persönlichkeit. (Fig. 43.) Die kaiserlichen 
Eltern.“ Kaiser Franz Josef J. wurde am 18. August 1830 in dem Schlosse Schön— 
brunn geboren. Seine Eltern waren der Erzherzog Franz Karl, der zweite 
Sohn des Kaisers Franz, und die Erzherzogin Sophie, die Tochter des edlen 
Bayernkönigs Maximilian. Der Vater war ein gütiger Herr, der immer mit vollen 
Händen spendete, wenn es galt, ein Unglück zu lindern oder Arme und Bedrückte 
u trösten. Ihrem Gatten ebenbürtig an Adel der Gesinnung und Zartsinn des 
Zerzens war Erzherzogin Sophie. 
—DD—— 
Des Kaisers Erziehung leitete Graf Heinrich Bombelles, der sich 
in den Kriegen gegen Napoleon rühmlich hervorgetan hatte. Sein Stellvertreter 
war Graf Johann Coronini, der sich durch Hochherzigkeit und strengste Pflicht— 
Tfüllunag auszeichnete. In das Krieaswesen wurde der jugendliche Erzherzog
	        
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