Full text: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte (Teil 6)

II. Das Zeitalter der Revolution. 
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Da trennte sich Blücher zum zweiten Male von der Hauptarmee und 
suchte bei Laon die Verbindung mit der Nord armee, die inzwischen 
durch die Niederlande in das nordöstliche Frankreich einmarschiert war. 
Hier wies er einen Angriff Napoleons zurück. Schwarzenberg siegte bei 
Bar-snr-Aube und Arcis-sur-Aube, und am 30. März wurde der 
Montmartre gestürmt. Am 31. zogen die Verbündeten in Paris ein. 
Der Herzog von Wellington hatte 1813 Spanien erobert und 
rückte im Februar in Frankreich ein. 
§ 82. Die Abdankung Napoleons und der erste Pariser Friede. In 
Fontaineblean dankte Napoleon ab und erhielt die Insel Elba als 
souveränes Fürstentum. Ludwig XVIII., der Bruder Ludwigs XVI., be¬ 
stieg den französischen Königsthron. Frankreich erhielt in diesem ersten 
Pariser Frieden, dank der Großmut Alexanders, sehr günstige Be- 
dingungen. Es bezahlte keine Kriegsentschädigung und behielt die 
Grenzen, die es im Jahre 1792 gehabt hatte. Auch die Kunstschätze, die 
Napoleon auf seinen Feldzügen zusammengebracht und in Paris vereinigt 
hatte, wurden bis auf die Viktoria Schadows nicht wieder zurückgegeben. 
Im Sommer reisten die verbündeten Monarchen nach England, wo 
sie mit Jubel empfangen wurden. Der Feldmarschall Blücher, der sie 
begleitete, wurde der Liebling des englischen Volkes. 
Der Wiener Aongreß und die Herrschaft der hundert Tage. 
§ 88. Der Wiener Kongreß. Im Herbst des Jahres 1814 kamen 
Alexander, Friedrich Wilhelm, die deutschen Fürsten und die Minister 
der meisten europäischen Staaten in Wien zu einem Kongreß zusammen, 
um die politischen Verhältnisse Europas neu zu ordnen. Frankreich 
wurde in den Verhandlungen durch Talleyrand, Preußen durch 
Hardenberg und Humboldt, Österreich durch Metternich vertreten. 
Als Ratgeber Kaiser Alexanders in den deutschen Angelegenheiten hatte 
sich der Freiherr vom Stein eingefunden. Es war die glänzendste 
Versammlung, die Europa seit langen Zeiten gesehen hatte. Feste und 
Vergnügungen aller Art unterbrachen den Gang der Geschäfte. 
In den Verhandlungen zu Wien wurden die Grenzen der Staaten 
Europas geregelt. Neu gebildet wurde ein Königreich der Nieder- 
lande, das die heutigen Niederlande und Belgien umfaßte. Die füd- 
deutschen Fürsten behielten ihre Länder in dem Umfange, den ihnen Napoleon 
gegeben hatte. In Italien wurden die früheren Staaten hergestellt. 
Die meiste Schwierigkeit machte die Wiederherstellung Preußens. 
Preußen hatte durch den Tilsiter Frieden seine Erwerbungen aus der 
zweiten und der dritten polnischen Teilung und dazu seine Besitzungen auf 
dem linken Elbufer verloren. Der König hatte nicht den Wunsch, die 
polnischen Besitzungen wieder zu gewinnen, aber wenigstens auf der Rück- 
gäbe desjenigen Teils, der die natürliche Verbindung zwischen Ostpreußen 
Pfeifer, Geschichtsunterricht. VI. 7
	        
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