Full text: Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen

III. Der dreißigjährige Krieg. 
1618-1648. 
Vorbereitende Ereignisse. 
1. Deutschland seit 1555. Ferdinandj[. (l556—1564) 
suchte in versöhnlicher Weise den kirchlichen Frieden zu 
erhalten, hatte fortwährend mit den Türken zu kämpfen, 
denen er sogar Tribut zahlen mufste, und verteilte die öster¬ 
reichischen Erblande an seine drei Söhne, von denen ihm 
der älteste, Maximilian II. (—1576), folgte, anfangs dem 
Protestantismus zugeneigt und duldsam gegen dessen Aus¬ 
breitung in Deutsch-Österreich, in den kirchlichen Gegensätzen 
allezeit von milder Gesinnung — in einer Zeit, wo sich die 
beiden protestantischen Richtungen selbst, die lutherische 
und die im Augsburger Frieden nicht anerkannte reformierte, 
schroff, oft in bitterer Feindschaft gegenüberstanden (be¬ 
sonders nach der formula concordiae 1577). 
Unter seinem kraftlosen und Stubengelehrten, in Spanien 
erzogenen Sohne Rudolf II (—1612^ begann dagegen der 
entschiedene Widerstand gegendas Übergewicht des Prote¬ 
stantismus in Deutschland (der sich trotz des reservatum 
ecclesiasticum besonders auch über norddeutsche Stifter aus¬ 
gebreitet hatte), namentlich mit Hilfe des sich immer weiter 
verzweigenden Jesuitenordens, der beim Ausbruche des dreifsig- 
jährigen Krieges in allen seinen Provinzen circa 13 000 Mit¬ 
glieder zählte und namentlich in Süd- und Westdeutschland 
siegreich gegen den Protestantismus kämpfte. Dem Übertritt
	        
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