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i9* Der Christ im Tode. 
Menschenliebe Addisons Seele zu dem edeln Triebe, noch 
mehr Seelen, als die seinige, glücklich zu machen. 
829. 
Klo pflock, der erhabene Sänger des Messias, 
ein Mann, dessen Andenken in dem Herzen jedes gefühl¬ 
vollen Deutschen stets in dankbarer Liebe und Ehrfurcht 
fortdauern wird, starb als Christ, wie er gelebt hatte. 
Eben die Ueberzeugungen und Hoffnungen, die seiner 
Seele Heiterkeit und höhern Frieden gaben, blieben ihm 
bis r'n den Tod, von dem er immer mit heiterem Ernste 
sprach. Ruhe der Seele, Glaube an Gott und Erge¬ 
bung in seinen allerheiligsten Willen , tief empfundener 
Dank für die Freuden des Lebens, sanftes Dulden der 
Leiden des Todes, ruhiger Blick in das Grab, festes Hof¬ 
fen , freudiges Erwarten eines höhern Lebens, besonders 
aber Liebe zu Christus, wahre Demuth vor Gott und 
der Gedanke an seine AUgegcnwart, erfüllten beständig 
seine fromme Seele. In einem der letzten und härtesten 
Kämpfe mir steigenden Leiden der Seele und des Körpers 
richtete er sich von seinem Lager auf, faltete die Hände, 
und sprach, mit emporgerichtetem Blicke eines Verklärten, 
und mit dem Ausdrucke des unendlichen Vertrauens eines 
großen Herzens, die hehren», in seiner Ode, ,,der Er, 
barm er" so erhaben gepriesenen Worte der heil. Schrift: 
„Kann auch ein Weib ihres Kindes ^vergessen, daß sie 
sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? — und 
ob sie sein vergäße: so will ich doch dein nicht vergessen. 
— Stehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet." — 
„Wir Alle," — setzte er mir einem Blicke der Liebe und 
des Trostes auf seine Zurückgelassenen hinzu — „ja wir 
Alle sind in Gottes Hand gezeichnet." — In eine n sanf, 
ten. Tage laugen Schlummer, senkte er dann das Haupt, 
und starb, beynahe 80 Jahre alt, in der Mittags-Stunde 
des 14. Märzes i8o3.
	        
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