S 28: Die Zeit von Spartas Gewaltherrschaft. 
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3) § 28. Die Zeit von Spartas Gewaltherrschaft 
(404 bis 379). 
I. Die Dreißig in Athen. 
Sparta war mit Persiens Genehmigung Herr über die Schick¬ 
sale der übrigen Griechen geworden. Wenn aber je die ehemaligen 
Untertanen Athens von dem Wechsel des Herrn eine Erleichterung 
ihrer Lage erhofft hatten, so sollten sie sich bald bitter enttäuscht 
finden. Lysander setzte in den meisten ehemals Athen unter¬ 
würfigen Städten eine ihm ergebene oligarchische Regierung 
von zehn Männern ein und stützte gewöhnlich deren gewaltsames 
Regiment durch eine spartanische Truppenabteilung, die er ihnen 
zur Verfügung stellte. 
A. Die Herrschaft der Dreißig. 
So erhielten von ihm auch in Athen dreißig Männer die 
Gewalt mit dem Auftrag, nach ihrem Gutdünken eine neue gesetz¬ 
liche Ordnung für den Staat zu schaffen. Aber die Machthaber 
waren nicht sowohl darauf bedacht, dem zerrütteten Gemeinwesen 
bald Ruhe und Ordnung wiederzugeben, als vielmehr nur, möglichst 
lange die Herrschaft in ihren Händen zu behalten. Massenhaft 
wurden Todesurteile gefällt und vollstreckt; viele Leute wurden 
bloß deshalb hingerichtet, damit die Dreißig ungestört ihr Vermögen 
einziehen konnten. Als schließlich einer von den Dreißig, Thera- 
menes, der Schreckensherrschaft entgegentrat, wurde er auf Veran¬ 
lassung eines anderen Führers der Partei, des Kritias, selbst zum 
Tode verurteilt und mußte den Schierlingsbecher trinken. 
B. Der Kampf der Dreißig- mit Thrasybul. 
Wer nicht zur Partei der Machthaber gehörte, hatte schließlich 
keine andere Wahl, als aus der Heimat zu fliehen. Eine kleine 
Schar solcher Flüchtlinge unter Thrasybul besetzte im Winter 404/8 
die kleine Feste Phyle im Parnesgebirge und gewann so einen 
Sammelpunkt für die Feinde der Dreißig. Von da aus bemächtigte 
sich Thrasybul des Piräeus und trug hier einen Sieg über das 
Heer der Oligarchen davon; in diesem Kampfe fand Kritias seinen 
Tod. Nun wurden die dreißig „Tyrannen“ von ihrem eigenen 
Anhang abgesetzt, und es wurde in Athen einer Behörde von zehn 
Männern die Gewalt übertragen. 
Als die neue Regierung Sparta um Hülfe gegen Thrasybul bat, 
wurde zuerst Lysander, dann der König Pausanias mit einem Heer