Full text: Vom Untergange des Weströmischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2 = 6 [des Gesamtw.])

Vorwort 
VII 
Borwort zur zweiten Auflage. 
„Geschichte der epochemachenden weltgeschichtlichen Ereignisse vom 
Untergange des Weströmischen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen 
Krieges im Zusammenhang ihrer Ursachen und Wirkungen. Im übrigen 
wie II a. 
Die außerdeutschen Verhältnisse von weltgeschichtlicher Bedeutung, 
ferner die Kreuzzüge, die kirchlichen Resormbeweguugen, die Entdeckungen 
des 14. und 15. Jahrhunderts sind von allgemeineren Gesichtspunkten 
aus zu behandeln, als in III. 
Geschichtlich-geographische Übersicht der 1648 bestandenen Staaten." 
Dies ist der Wortlaut der für die Unterprima aller Arten 
von höheren Lehranstalten bestimmten Mehrausgabe der Lehrpläne 
von 1892. 
Die Geschichte des Mittelalters bereitet den Schülern erfahrungs- 
mäßig weniger Interesse und daher mehr Schwierigkeiten als die des 
Altertums und der Neuzeit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand 
und bedürfen an dieser Stelle keiner weiteren Erörterung. Als erprobtes 
Mittel, die Teilnahme für den so bedeutsamen Abschnitt der Welt¬ 
geschichte zu wecken und zu erhöhen, möchte ich den wiederholten Hin¬ 
weis aus die großen Gedanken, um die es sich hier handelt, in 
empfehlende Erinnerung bringen. Wie entsteht und entwickelt sich das 
Verhältnis des Kaisers zum Papste? wie das des deutschen Königs zu 
den Mrsten? Wie vollzieht sich die Bildung selbständiger europäischer 
Nationen? wie lösen sich diese allmählich vom Kaisertum und vom 
Papsttum? Welche Beziehungen bestehen zwischen dem Abendland und 
dem Morgenlande? Diese und andere Grundfragen müssen dem Schüler 
immer wieder zum Bewußtsein gebracht werden, und danach sind auch 
die in den „methodischen Bemerkungen" geforderten Wiederholungen 
einzurichten. 
Ich hoffe, daß der gegen die erste Auflage erheblich gekürzte, ? jetzt 
dargebotene Lehrstoff sich an den meisten Anstalten bequem bewältigen 
lassen wird; wo dies aus besonderen Verhältnissen nicht möglich sein 
sollte, kann der Lehrer leicht selbst die nötigen Ausscheidungen machen, 
indem er z. B. einzelne Abschnitte der außerdeutschen Geschichte übergeht. 
Kreuzburg, den 2. Januar 1894. 
Der Verfasser.
	        
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