Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3[a])

Ägypten. 
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nach 1600 wurde die Herrschaft der Hyksos gestürzt; es waren wieder 
die Fürsten von T h e b e n, die einen mächtigen, einheitlich zusammen¬ 
gefaßten Staat schufen. 
Das n e u e R e i ch war ein Reich der Eroberung. Riesige Reliefs D^eue 
an den Pylonen der Tempel zeigen uns noch heute den siegreichen König, 
der auf dem Kriegswagen einherfahrend die feindlichen Heere besiegt 
und befestigte Städte erobert. Bis zum Euphrat reichte zeitweise die 
Macht der Ägypter; aus jener Zeit sind uns Hunderte von Tontafeln 
erhalten, welche Briefe vorderasiatischer Vasallenfürsten an den ägypti¬ 
schen König enthalten?) Gewaltige Tempel entstanden damals: 
Alleen von Sphinxen oder Widdern führten zu den hochragenden Tor¬ 
bauten, an die sich weite Höfe und säulenreiche Hallen anschlossen, bis 
man zum Allerheiligsten gelangte. Das größte jener Heiligtümer war 
der Riesentempel des Amon-Re, des mit dem Sonnengott identifizierten 
neuen Reichsgottes, in Theben, dessen Säulen zum Teil 23 m hoch und 
31A m dick sind. 
Der mächtigste und glänzendste König des neuen Reiches war Thut- 
mosis III., der im 15. Jahrhundert herrschte. Auch Ramsesll., dessen 
Mumie noch erhalten ist, war ein kriegerischer König, der tief nach Syrien 
hineindrang; mit dem König der Hetiter (Chetiter), die in Kleinasien und 
dem nördlichen Syrien ein mächtiges Reich gegründet hatten, vertrug er 
sich schließlich und schloß mit ihm einen Vertrag ab, der noch erhalten ist. 
Dann nahm die Macht Ägyptens ab; auch Ramses III. konnte den 
zunehmenden Verfall nicht hindern. Nur schwer erwehrte man sich der 
Angriffe fremder Völker, die von Osten her die Grenzen bedrohten. Im 
Inneren wuchs auf Kosten des Königtums der Einfluß der reichen 
Priesterschaft; eine Zeitlang trugen die Amonspriester selbst die Krone. 
Dann waren es die fremden, meist libyschen Söldner, welche die Macht 
gewannen. Im siebenten Jahrhundert endlich fiel das zerrissene und 
ohnmächtige Land für einige Jahrzehnte in die Hand der Assyrer. 
Psametik I. (Psammetich) war es, der um 650 v. Chr. mit Hilfe Wmgttf i. 
griechischer und karischer Söldner die Fremdherrschaft abschüttelte. Er 
und seine Nachfolger begünstigten den Handel, vornehmlich mit Griechen¬ 
land. König N e ch o versuchte um 600 den Bau eines Kanals zwischen Necho. 
dem Nil und dem Roten Meere und ließ durch phönikische Seefahrer 
Afrika umsegeln. A m a s i s war der Freund des Tyrannen Polykrates Amasts. 
1) Der Fund wurde in Tell-el-Amarna in Ägypten gemacht. Die Ton¬ 
tafeln sind in Keilschrift und in babylonischer Sprache geschrieben: ein Beweis, 
daß in Syrien damals die babylonische Kultur herrschte.
	        
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