Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3[a])

Die indogermanischen Völker Asiens. 
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mit Bildern auf glasierten Ziegeln geschmückte Paläste. An die Spitze 
der-Provinzen stellte er Satrapen, welche die Verwaltung führten, 
die richterliche Gewalt ausübten und die Truppen befehligten. Für den 
staatlichen Nachrichtendien st wurden Postverbindungen nach allen 
Teilen des Reiches geschaffen; Nachrichten von Susa nach Sardes wurden 
in sieben Tagen überbracht. Die F i n a n z e n des Reiches wurden genau Finanzen, 
geregelt. Außer Naturallieferungen wurde auf Grund einer Landver¬ 
messung eine Grundsteuer erhoben, welche 7600 babylonische Silber¬ 
talente (53V2 Mill. M.) einbrachte; so war es möglich, daß ungeheure 
Schätze aufgehäuft wurden. Den Kern des H e e r e s bildete das Auf- Heer, 
gebot des persischen Volkes; dazu wurde jedem der im Reich vereinigten 
Völker die Stellung eines Kontingents von Truppen oder Schiffen zu¬ 
gewiesen. An wichtigen Punkten wurden Festungen gebaut und Be¬ 
satzungen dorthin gelegt. Zu der Organisation des Beamtentums, der 
Finanzen, des Heeres trat einerseits die Sorge für das Recht der 
oberste Richter war der König selbst —, andrerseits für den Handels -Handel, 
verkehr. Diesem mußte es schon an sich zugute kommen, wenn in 
einem so ungeheuren Gebiete ein Zustand des Friedens und dxr staat¬ 
lichen Ordnung hergestellt wurde; im einzelnen wurde er durch An¬ 
legung von Straßen, durch Vollendung des von Necho begonnenen Nil¬ 
kanals, besonders aber dadurch gefördert, daß Dareios — nachdem die 
Lyder zuerst Münzen geprägt hatten — durch Einführung des 
Dareikos, einer Goldmünze von etwa 23 Jt Wert, eine einheitliche 
Währung begründete. 
Zugleich suchte Dareios das Reich nach außen zu erweitern. Er Eroberungen 
unterwarf indische Völker; selbst Karthago zahlte ihm Tribut. Ein 
Versuch, die nördlich des Schwarzen Meeres wohnenden Skythen zu 
unterwerfen, scheiterte daran, daß sich diese ins Innere des Landes 
zurückzogen und Mangel an Lebensmitteln eintrat. Nur die Küste 
Thrakiens wurde für das Perserreich gewonnen. 
So war das vorläufige Ergebnis der Geschichte des Orients, daß Ergebnis, 
die nationalen Kulturen, die sich entwickelt hatten, innerlich abgestorben, 
dazu durch die assyrische Gewaltherrschaft gebrochen, verfielen; die Völker 
des Orients waren in einem Weltreich vereinigt, das zum ersten Male 
den großartigen Versuch machte, eine zentralisierte Regie¬ 
rung der gewaltigen Ländermasse zu schaffen. Schon streckte es seine 
Hände auch nach Europa und nach Hellas aus; es war von der 
größten weltgeschichtlichen Bedeutung, daß dieses seine nationale Frei¬ 
heit und Kultur zu behaupten wußte.
	        
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