Militär-Aufstand in Britisch-Jndien. 
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Gorkas (aus Nepal), und diese indischen Stämme fochten gegen die 
Sipahi fast mit der gleichen Wut wie die Engländer. Diese war furcht- 
bar, denn die Sipahi erschossen ihre Offiziere meuchlings, kreu- 
zigten oder verbrannten Gefangene und wüteten wie Kannibalen 
gegen europäische Weiber und Kinder. Die Offiziere der Meuterer waren 
jedoch nicht imstande, ihre Streitkräfte zu vereinigen, sie gleich englischen 
Generalen und Obersten zu befehligen, daher hielten sich schwache eng- 
lische Abteilungen in festen Plätzen, und jedes englische Corps schlug den 
gegenüberstehenden, wenn auch dreimal stärkeren Feind. Vom 16. bis 
20. September erstürmte General Wilson mit 7000 Engländern, Sikhs 
und Gorkas Delhi; der alte Held Havelock nahm Kawnpur wieder 
und verstärkte die hartbedrängte Besatzung in Lakhn o (Lnknow), wurde 
darauf selbst von einer großen Übermacht belagert, aber durch den Ober- 
befehlshaber Colin Campbell am 17. November entsetzt. Die Haupt- 
macht der Empörer war vernichtet, die einzelnen Banden wurden nach 
und nach aufgerieben und Indien war wieder unterworfen. Die eng- 
tischen Staatsmänner fanden aber nicht für ratsam, die Herrschaft über 
Ostindien länger einer Gesellschaft von Privatmännern zu überlassen; die 
Ostindische Compagnie wurde daher im Sommer 1858 aufgehoben 
und Ostindien als Vicekönigreich der Regierung der Königin unterstellt. 
Der italienische Krieg von 1859. 
Schlacht ßei Wagenta (4. Juni), ßei Solferino (24. Juni). I»rätiminarfriede 
von Wssafranca (11. Juki), Kriede von Zürich (10. Movemßer). 
§ 31. Seit Rußland geschwächt und mit Osterreich verfeindet war, 
studierte Napoleon III. an einem Kriege gegen Österreich. Er¬ 
legte alles so an, daß er es mit Österreich allein zu thun hatte und die 
Schuld an dem Kriege aus Österreich schieben konnte. Sein Mithelfer 
war der Graf Cavour, der erste Minister des Königs Viktor Em- 
mannel von Sardinien, der unaufhörlich die Anklage gegen Österreich 
erhob, daß von demselben Sardinien bedroht und das italienische Volk 
unterdrückt werde; daher erhebe dasselbe seit vielen fahren einen 
Schmerzensschrei gegen Österreich. Als Napoleon III. sich überzeugt 
hatte, daß Rußland bei einem Kriege gegen Österreich neutral bleiben 
werde und eine Demütigung Österreichs gerne sehe; daß er von England 
nichts zu besorgen und auch keine Einmischung Preußens und der andern 
deutschen Staaten zu Gunsten Österreichs zu befürchten habe, nahm er 
seine Abrede mit Cavour, der seine herausfordernde Sprache gegen Öfter- 
reich auf das Äußerste trieb. Als die Gesandten am Neujahrstage 
1859 in den Tuilerien die übliche Aufwartung machten, äußerte Na- 
Bumüller, Überblick. HL 3. Aufl. ig