Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

Götter und Helden 
er die neugeborenen. Statt des jüngsten Sohnes aber reichte ihm 
seine Gattin Rhea einen in Windeln gewickelten Stein. Der Knabe 
Zeus wurde nun auf der Insel Kreta erzogen und von der Ziege 
Amalthea ernährt. Als er erwachsen war, überwältigte er den Vater, 
schnitt ihm die Geschwister aus dem Leib und teilte mit ihnen die Welt. 
Das Meer fiel Poseidon zu, dem Hades oder Plütön die 
Unterwelt. Den Eingang zu Plutons Reich hütete der dreiköpfige Hund 
Kerberos (Eerberus). In den „Hades" kommen die Seelen (Schatten) 
der Abgeschiedenen, damit die bleichen Larven die Lebenden nicht be- 
unruhigen; Zeus' Sohn Hermes, der Wind- und Wolkengott, war 
nach der späteren Sage ihr Geleiter, und der Fährmann (Sharon 
ruderte sie über den Strom des Vergessens (den Lethe). Unten aber 
herrschte Hades mit seiner Gattin Persephone, die er ihrer Mutter 
Demeter, der blonden Göttin des Getreides, entführt hatte. 
3. Zeus selbst, der Vater der Götter und Menschen, war der 
Herr der Erde und des Himmels. Mit seiner Gattin Hera, der 
Schützerin der Frauen, wohnte er auf der Schneekuppe des Olympos, 
der hart am Meer emporragte. Sein Sohn, der hinkende Feuergott 
Hephäst05, hatte ihm einen lichten Palast erbaut; darin ver¬ 
sammelten sich die Götter, um bei Nektar und Ambrosia Rates zu 
pflegen. Hephästos' Gesellen waren die wüsten Kyklöpen (Zy- 
klopen), mit einem Auge mitten auf der Stime; mit ihnen schmiedete 
er in den Vulkanen der Inseln Lemnos und Sizilien die Blitze, womit 
Zeus seinen Regen begleitete und die Frevler züchtigte. 
Zeus' Liebling war Pallas Athene, die aus seinem Haupt 
entsprungen mar: die Göttin der Weisheit, der Handfertigkeit und 
der Kriegskunst, die Gegnerin ihres wilden Bruders Ares. 
Den Sieg verlieh Zeus selbst wie die Macht: beim Nicken seiner 
Brauen bebte der Olymp. Von ihm stammten die Könige; er schirmte 
die Fremden. Sein Sohn Phöbos Apöllon (Helios) mar der 
Führer der Musen. Er mar der Ahnherr der Sänger und Spielleute, 
der schöne Sonnengott, der auf seinem Strahlenmagen täglich den 
Himmel umfuhr und abends im Okeanos heimkehrte zu seiner Burg 
im Osten. Er mar allmissend mie Zeus. Am Fuße des Parnassos lag 
sein Orakel zu Delphi, bei dem später die Menschen Ratschläge holten. 
Seine Zmillingsschmester Ärtemis mar die Gottheit des Mondes, 
des Waldes, der Jagd; beide Geschmister sandten die Todespfeile
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.