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Die Geschichte der Römer wird in drei Perioden eingeteilt:
Erste Periode: Rom unter Königen, 753—510 v. Chr.
Zweite Periode: Rom als Republik, 510—30 v. Chr.
Dritte Periode: Rom unter Kaisern bis zum Untergange des
weströmischen Reiches, 30 v. Chr.—476 n. Chr.
Erste Periode.
Rom unter Königen, 753—510 v. Chr.
§ 35.
Roms Gründung.
Die Stadt Rom entstand aus der Verschmelzung dreier
Gemeinden: der Ramner, Titier (sabinischer Herkunft) und
Lucerer. Der Sage nach soll Romnlus im Jahre 753 v. Chr.
sie gegründet haben.
Die Sage lautet: Nach der Zerstörung Trojas (1184) kam ÄneaS
(f. § 17) nach Italien. Sein Sohn Ascanius erbaute die Stadt Alba-
longa. Ein Nachkomme desselben, Amulius, wurde dadurch König von
Alba, daß er seinen älteren Bruder Numltor entthronte. Um seine
Herrschast zu befestigen, tötete er Numitors Sohn und machte dessen
Tochter Rea Silvia zur Priesterin der Vesta, als welche sie unverheiratet
bleiben mußte. Aber die Vestalin gebar die Zwillinge Romulus und
RemuS (Söhne des Mars). Dieselben wurden in der Tiber ausgesetzt,
durch die Wölfin des Mars wunderbar erhalten, durch einen Hirten
(Faustülus) gerettet und von dessen Frau (Acca Larentia) anferzogen.
Herangewachsen töteten sie den Amulius und setzten ihren Großvater
Numitor wieder als König ein. 753 gründeten sie aus dem p a l a-
tinischen Hügel am linken Tiberufer eine Stadt, welche nach
Romulus den Namen Rom erhielt; Remus wurde von seinem Bruder
im Streite erschlagen.
§ 36.
Die Könige.
Anfangs stand Rom unter Königen. Nach der Über-
lieferung herrschten deren nacheinander folgende sieben: Romnlus,
Nnma Pompilius, Tullus Hostilius, Ancus Marcius, Tarquinius
Priscns, Servius Tullius und Tarquinius Superbus.