Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten

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I. Die fünf ersten Könige und die älteste Verfassung. 
A. Von den fünf ersten Königen Roms wird folgendes erzählt: 
1. Romulus vergrößerte schnell die neue Stadt, indem er Ber- /. 
bannten. Landesflüchtigen, selbst Verbrechern Aufnahme ge- 
währte. Die Sabiner, nach dem Raube ihrer Töchter Rom 
bekriegend (Verrat der Tarpeja), vereinigten sich mit den 
Römern zu einem Staate: ihr König Tatius wurde Mit- 
regeut, der jpdriiLaliichß Hügel bebaut, die Königswürde 
sollte künftig zwischen Römern und Sabiueru abwechseln. 
Der kriegerische Romulus (der nach des Tatius Tod wieder 
allein herrschte) wurde während eines Unwetters zu den 
Göttern entrückt und unter dem Namen gött- 
licher Verehrung teilhaftig. — Nach einjähriger Zwischen¬ 
regierung durch den Senat wurde zum Könige gewählt 
2. Nnma Pompilins, ein Sabiner. Er ordnete (nach den 
Eingebungen der Göttin Egeria) den Gottesdienst und die 
Priestertümer und erbaute den JanuStempel, der während 
seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. 
Die Leitung des Götterdienstes hatten Priester, an deren Spitze der 
Oberpriester sPontifer Marimus) stand. Unter ihnen besonders 
einflußreich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten 
aus dem Fluge, dem Geschrei oder dem Fressen der Vögel den Willen . 1 
der Götter zu deuten. Die Harusplces weissagten aus den 
weiden der Opfertiere; die (4) vestaliMe.n Jungfrauen hüteten^ 
das Feuer im Tempel der Göttin Vesta. fäJl/2^%, 
8. Tullns Hostilins, ein Römer, unterwarf nach dem Zwei- f 
kämpfe der 3 H oratier mit den 3 Eur tattern die 
Albaner, ließ ihren verräterischen Anführer Mettus 
Fuffetius (nach dem Kampfe gegen Fideuä) hinrichten, 
zerstörte die Stadt Alba und verpflanzte ihre Bewohner (auf 
den Mischen Berg) nach Rom. 
4. Mens Mnrcins, ein Sabiner, Enkel des Numa und fried- 
liebend wie dieser, hatte doch gegen mehrere latinische Städte 
zu kämpfen, deren Einwohner er nach Rom (auf den av en- i 
tinischen Berg) versetzte. Er gründete die Hafenstadt Ostia. 
5. Tarqninius Priscns (der Alte), aus der etruskischen Stadt 
Tarquiuii in Rom eingewandert, wurde von dem sterbenden
	        
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