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einem Zng nach ©teilten, bei welchem er sich mit großen
Erobernngsgedanken trug. Unter dem Befehl des Nieias,
der vergebens die Einmischung in die sicilischen Angelegenheiten
widerrathen hatte, des Aleibiadesnnd des Lamachnsver-
ließ eine große Streitmacht, 150 Trieren mit 5100 Bürger-
hopliten, den Piräns nnd landete in Sieilien: aber dnrch Ab¬
berufung des Aleibiades, den seine Gegner zu Athen der
Religionsverspottung angeklagt hatten, wurde die Unternehmung
von vornherein gelähmt. In einer langwierigen Belagerung
415—413 suchte nun Nieias die dorische Hauptstadt der Insel,
die erst von Hermoerates, dann von dem Spartaner Gylip-
pus geschickt vertheidigte Stadt Syrakus zu nehmen: noch
einmal schickten die Athener unter Demosthenes eine zweite
Flotte und ein zweites Heer dem Nieias zu Hülfe: aber die
Belagerung endigte mit völliger Vernichtung der atheni-
scheu Land-und Seemacht (413). Gleichzeitig bricht auch
in Griechenland selbst der Krieg wieder aus.
4) Der Krieg von 413—404.
Aus den Rath des Aleibiades nämlich, der zu den Spar-
tanern übergegangen war, eröffneten diese denselben mit Be¬
setzung der Feste Deeelia in Attika. Die Lage der
Athener schien völlig hoffnungslos: die Bundesgenossen fielen
von ihnen ab; die persischen Satrapen von Kleinasien ver-
bündeten sich mit den Spartanern, die jetzt eine vierfache Ue-
bermacht den Athenern gegenüberzustellen hatten. Aber erst nach
9jährigem heldenmütigem Kampfe erlag Athen. Die wichtig¬
sten der vielen Wechselfälle dieses 9jährigen Kampfes sind:
411. Aleibiades verließ die Sache der Spartauer wieder
und suchte den persischen Satrapen Tissaphernes denselben ab-
wendig, den Athenern geneigt zu machen und dadurch seine
eigene Rückkehr nach Athen zu erwirken. Unter seiner Anregung
gelang es zu Athen der Oligarchien Partei, die so Ionische
Verfassung zu stürzen: aber die bei Samos liegende
Flotte erhob sich nun gegen die neue Regierung zu Athen.