Full text: Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte

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Slaven haben, rühmt den Einwohnern der genannten großen 
Slavenstadt Summe (Jnrnneta) nach, daß, was Sittlichkeit und 
Gastlichkeit (die Gastfreundschaft wird an allen slavischen Stämmen 
gerühmt) anlangt, kein ehrenwerteres und gutherzigeres Volk zu 
finden gewesen sei. Außerdem wird an den Slaven Fleiß und 
Friedfertigkeit gerühmt. 
Die Slaven und Karl der Große. Die Grenze des 
slavischen Landes bildete die Elbe; die germanischen Sachsen waren 
die Nachbarn der Slaven und führten mit ihnen viele Kriege. 
Die fränkischen Könige hatten mit den Slaven, so lange sich das 
selbständige Sachsenland zwischen ihre Gebiete einschob, wenig 
zu thun. Nachdem aber Karl der Große die Sachsen unterworfen 
hatte, grenzte sein nunmehriges Gebiet unmittelbar an das Land 
der Slaven. Karl (768—814), ein Eroberer und eifriger För- 
derer des Christentums, begann, während er mit der Unterwerfung 
und Bekehrung der Sachsen beschäftigt war, auch einen Krieg 
gegen die heidnischen Slaven. Er schlug im Jahre 789 an zwei 
Stellen eine Brücke über die Elbe, griff die Wilzen an und nötigte 
ihren König, Dragowit, zur Zinszahlung. Er richtete, um die 
Slaven zu überwachen und im Zaume zu halten, ihrem Lande 
entlang Marken*) mit festen Burgen (z. B. Magdeburg) 
ein, die er dem Befehle von Herzögen übergab. Unter Karls 
schwachen Nachfolgern behaupteten die Slaven nicht nur ihre Frei- 
heit, sondern überschritten auch ihre Grenzen und machten Plün- 
derungszüge in das fränkische Gebiet; die Marken lösten sich auf. 
*) Mark heißt ursprünglich Grenze, dann bezeichnet das Wort 
ein Grenzland, insbesondere die von den Deutschen den Slaven 
und Ungarn entrissenen Grenzgebiete.
	        
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