Die Ausdehnung von Roms Weltherrschaft auf den Osten und Westen. 107
gierigen Feldherren führten ihn einige Jahre mit vielem Ungeschick.
Erst als der treffliche Konsul Ämilins Panllus, der Sohn des
bei Eannä gefallenen Feldherrn, den Oberbefehl über die Legionen
erhielt, nahmen die Dinge eine andere Wendung. Er erfocht im
Jahr 168 bei Pydna einen Sieg über den Macedonierkönig,
dessen Heer fast vernichtet ward. Perseus selbst wurde einige
Tage später auf der Flucht eingeholt und starb in der römischen
Gefangenschaft. Sein Reich wurde in vier von Rom abhängige
Gebiete aufgelöst.
Zwanzig Jahre später rief ein Betrüger, der sich für einen
Sohn des Perseus ausgab, einen Aufstand in Macedonien
hervor. Mit Leichtigkeit wurde jedoch dieser von den Römern
niedergeworfen. Nicht besser ging es einer Anzahl griechischer
Städte, die um dieselbe Zeit gegen Rom zu den Waffen griffen.
Sie wurden im Jahr 146 vom Konsul Mummius in einer
Schlacht auf.dein Isthmus besiegt. Darauf wurde Korinth, das
der Ausgangspunkt der griechischen Bewegung gewesen war, nach
einem Beschluß des Senates zerstört und dem Erdboden gleich
gemacht. Macedonien wurde zu einer römischen Provinz
umgewandelt. Auch Griechenland wurde der römischen Herr-
schast einverleibt; über hundert Jahre später wurde es ebenfalls
als Provinz eingerichtet und erhielt den Namen Achaia.
2) Die Demütigung des Königs Antiochus III. von Syrien.
Der Ausgang Hannibals und des Seipio Africanus.
Als Hannibal nach dem Abschluß des Friedens vom Jahr
201 sich Mühe gab, die Macht seiner Vaterstadt durch zweckmäßige
Änderungen im Innern zu heben, erregte er die Besorgnis der
Römer. Eine römische Gesandtschaft erschien in Karthago und
verlangte seine Auslieferung. So mußte der große Mann vor
dem kleinlichen Haß der Feinde seines Vaterlandes ins Ausland
fliehen.