Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Die griechische Sagenwelt. 
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Streitwagens band und mit ihr zum Entsetzen des Priamus über 
das Gefilde dahinjagte. Als aber der jammernde Vater im Lager 
der Griechen erschien und den Leichnam seines Sohnes zur Be- 
stattung begehrte, versagte ihm Achill, des eigenen greisen Vaters 
gedenkend, die Bitte nicht. 
Zwar kam nun die Amazonenkönigin Penthesilea den be- 
drängten Troern zu Hülfe; aber auch sie erlag dem Speer des 
erbarmungslosen Achilles. 
Nicht besser war das Los des Königs Memnon, eines Sohnes 
der E6s, der Göttin der Morgenröte; er kam aus dem fernen Äthi- 
0pierlande herbeigezogen, um Troja vor dem nahenden Verhängnis 
zu retten. Achilles wußte, daß nach Memnons Tod sein eigener 
bevorstehe, und mied deshalb lange den Kampf mit ihm. Als 
jedoch Nestors liebenswürdiger Sohn Antilöchus von der Hand des 
Äthiopiers gefallen war, vergaß der Myrmidonenkönig über seiner 
Erbitterung alle anderen Rücksichten und stürzte in den Kamps gegen 
den gesürchteten Negerhelden, dem kein anderer Griechensürst mehr 
entgegenzutreten wagte. Auch Memnon erlag dem gewaltigeren 
Gegner. Aber als nun der Sieger in unaufhaltsamem Lauf bereits 
durch das Mische Thor in die Stadt eindringen wollte, da trat 
Apollo für seine Schützlinge, die Trojaner, ein. Achilles sand 
von der Hand des Paris, der ihn mit einem Pfeil in die 
einzige verwundbare Stelle seines Körpers, die Ferse, tras, seinen 
Tod. 
So mar ihm nicht vergönnt gewesen, den Fall der umstrittenen 
Feste herbeizuführen. Dies gelang erst, als Neoptolsmns, 
der Sohn Achills, aus der Heimat geholt worden war und von 
ihm und Odysseus Philoktet von seiner einsamen Insel nach dem 
Gefilde Trojas gebracht wurde. Nun erlag zuerst Paris, der Ur- 
Heber alles Unheils, dem Pfeile Philoktets. Darauf zimmerten die 
Griechen auf den Rat des listenreichen Odysseus ein hölzernes 
Pserd, in dessen Bauch sich ihre besten Helden verbargen. Trotz 
der Warnungen des Priesters Laoküon ließen sich die Trojaner
	        
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