III. Zeitraum (338 bis 146 vor Christus).
§ 20.
Alexander der Große 336 bis 323.
1) Alexanders Anfänge.
Der neue König von Macedonien, Alexander, der im Alter
von zwanzig Jahren seinem Vater in der Herrschaft folgte, war ein
Jüngling von wunderbaren Gaben des Körpers und des Geistes.
Er war ganz nach griechischer Art erzogen worden. Schon früh
zeichnete er sich durch körperliche Geschicklichkeit und durch Mut aus;
im Schwimmen, im Reiten, im Ringen und im Speerwerfen nahm
er es mit jedem seiner Altersgenossen auf. Als Jüngling bändigte
er den feurigen thessalischen Hengst BucephÄlus (= Stierkopf),
der niemand auf seinem Rücken dulden wollte, von da an aber
Alexanders Lieblingspferd ward. Seine geistige Ausbildung erhielt
er vornehmlich von dem großen griechischen Philosophen Ari-
stoteles, der sast alle Gebiete des menschlichen Wissens beherrschte.
Nur die Unfähigkeit, seine mächtigen Leidenschaften stets im Zaum
zu halten, trübte das Bild des großen Königs.
Als er den Thron bestieg, glaubten alle offenen und geheimen
Feinde Macedouiens, nun sei ihre Zeit gekommen. Die Thracier
griffen zu den Waffen, und Athen und Theben trafen Anstalten,
sich von der macedonischen Führerschaft frei zu machen.
Doch wie der Blitz war Alexander an den Thermopylen und
erdrückte durch sein bloßes Erscheinen jede weitere Lust zum
Widerstand.