Römer und Germanen zur Zeit des Augustns und Tiberius.
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gaben. Rom war ein erstes Mal vor dem Ansturm der Germanen
gerettet; Marius wurde als der „dritte Gründer Roms" begrüßt.
§2. Cäsar und die Germanen. Einige Jahrzehnte später erschienen Ariovist.
zum zweiten Male germanische Eroberer in Gallien. Der kühne und
trotzige Sueveuhäuptling Ariovist, der erste Germane, von dessen
Wesen wir eine klarere Vorstellung haben, war von dem keltischen
Volke der Sequaner, das an der Saone wohnte, gegen einen Nachbar-
stamm, die Häduer, :31t Hilfe gerufen worden, setzte sich aber nach
dem Siege im Lande der Sequaner fest und zog immer neue ger-
manische Volkshaufen über den Rhein an sich. Das mittlere Gallien
drohte germanischer Besitz zu werden. Da erkannte Gajns Julius
Cäsar, der im Jahre 58 Statthalter der römischen Provinz im süd¬
östlichen Gallien war, die Gefahr; er stellte an Ariovist die Forderung,
vor ihm zu erscheinen und die Kelten nicht ferner zu bedrücken. Da
der Germane diese Zumutung mit stolzen Worten ablehnte und fich
auf das Kriegsrecht berief, so zog Cäsar gegen ihn. Es gelang ihm
sein eingeschüchtertes Heer wieder zu ermutigen. Nachdem eine Unter-
rednng beider Feldherren ohne Ergebnis verlaufen war, fand die
Schlacht in der Gegend des heutigen Mülhausen im Elsaß statt; Schlacht im
nach hartem Kampfe errangen die Römer den Sieg. Ariovist entkam Db5eg;lfn6'
über den Rhein, der nun die Grenze zwischen dem römischen Reich
und dem Gebiete der freien Germanen wurde.
In den nächsten Jahren unterwarf Cäsar ganz Gallien. Auch die CäsarsRhew-
germanischen Völkerschaften der Ufipeter und Tenkterer, die land- ubergange,
suchend den Rhein überschritten hatten, besiegte er und ging dann,
um die Germanen, vor allem die zunächst wohnenden Sueven ein-
zuschüchtern und von Einfällen abzuschrecken, zweimal selbst auf einer
Brücke über den Rhein. Jedoch blieb er nur einige Wochen auf dem
andren Ufer. Die Sueven stellten sich ihm nicht zur Schlacht, sondern
zogen sich in Wälder und Sümpfe zurück.
Römer imd Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius.
§ 3. Die Feldzüge des Drusus und Tiberius. Erst zur Zeit des 3oÄru§&t8
Augustus, der nach der Besiegung des Antonius bei Actium der 14 n G§r-
Monarch Roms geworden war, wurden von römischer Seite Versuche
gemacht, auch die Germanen zu unterwerfen. Die Stiefsöhne des
Augustus, Tiberius und Drusus, überwältigten zuerst die meist
keltischen Völker in den östlichen Alpen und dehnten die Herrschaft
Roms bis an die Donau aus. Dann übernahm Drusus den Befehl Drusus'
über die am Niederrhein stehenden Legionen. Durch Kastelle, aus 12—Qti.etjr.
denen später teilweise Römerstädte entstanden, sicherte er die Grenze.
Mit einer mächtigen Flotte fuhr er aus dem Rheine durch einen neu