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Schanzen durch die preußischen Sturmkolonnen (Westfalen und
Brandenburger) am 18. April 1864 mit seltenem Mute und einer
fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden er-
stürmt — die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten ein-
genommen — und die Dänen bei einem Verluste von 5000 Mann
und fast sämtlichen Geschützen nach der Insel Alsen vertrieben.
Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnäckig-
keit des Dänenkönigs scheiterten, wurde der Kampf nach einem sechs¬
wöchigen Waffenstillstand wieder aufgenommen und die Insel
Alsen am 29. Juni durch den preußischen General Herwarth
von Bittenfeld erstürmt, nachdem in der Nacht die Truppen
in 160 Booten über den schmalen Meeresarm gesetzt waren. Da
inzwischen die Verbündeten in I ü t l a n d vorgedrungen waren
und die Festung Fredericia erstürmt hatten, die ostfriesischen
Inseln von der österreichischen Flotte genommen waren und die
Hauptstadt Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde,
bat der König von Dänemark um Frieden.
Der Friede kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande.
Christian IX. trat seine Rechte aus Schleswig, Holstein und
Lauenburg an Österreich und Preußen ab, die alles Nähere
unter sich regeln sollten.
Der Deutsche Krieg 1866.
Die Streitfrage. Gegen den allgemeinen Volkswillen und trotz
der Verehrung König Wilhelms für den in Schleswig-Holstein nach¬
folgeberechtigten Herzog von Augustenburg hatte Bismarck diesem
die eroberten Länder vorenthalten und eine Abtretung an Preußen
und Österreich betrieben. Dabei sah er die Notwendigkeit einer
gewaltsamen Neugestaltung klar voraus; er drängte auf die unum-
gängliche Entscheidung der Frage, ob Preußen oder Österreich an
der Spitze der Nation stehen solle. Österreich legte auf den Mitbesitz
von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den
Elbherzogtümern einen eigenen Staat bilden unter der Regierung
des Prinzen Friedrich von Augustenburg. Dieser neue Mittelstaat
würde eine Stärkung Österreichs im Deutschen Bund bedeutet haben,
ohne daß Preußen einen entsprechenden Ersatz erhalten hätte. Trotz-
dem erklärte sich Preußen hiermit unter der Bedingung einver-
standen, daß u. a. die Wehrkraft Schleswig-Holsteins unter den
Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt, die Anlegung eines
Kriegshafens und der Bau des Nordostsee-Kanals (des jetzigen