Full text: Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit (Bd. 4)

— 93 — 
erklärten Preußen und die ihm zugewandten Staaten ihren Austritt 
und die Auflösung des Deutschen Bundes Damit 
begann ohne förmliche Kriegserklärung Mitte Jum ein Krieg, der 
auch in Preußen sehr wenig dem Volke zusagte^ 
Auf feiten Preußens standen die kleinen Staaten Norddeutsch- 
lands und Italien. Mit Österreich hielten es Hannover, Kurhessen, 
Nassau, Sachsen und ganz Süddeutschland. 
Der Jeldzug in Norddeutschland. Preußen verlangte von Han- 
nover, Sachsen und Kurhessen gegen Zusicherung ihres bisherigen 
Besitzstandes und ihrer Souveränitätsrechte Neutralitat und Aus- 
schreibung der Wahlen für das deutsche Parlament. Als dies Aner- 
bieten nach 24 Stunden Bedenkzeit abgelehnt wurde, ließ Preußen 
seine Truppen in die feindlichen Gebiete einrücken. Der Genera 
von Manteuffel zog von Norden her, der General Vogel 
von Falckenstein von Minden her nach Hannover. Konig 
Georg V. suchte seine Truppen mit den Süddeutschen zu vereinigen. 
Bei Langensalza traten ihm aber die Preußen entgegen. Die 
Hannoveraner siegten zwar, mußten sich jedoch zwei Tage spater 
ergeben, nachdem sie von den verstärkten preußischen Truppen em- 
geschlossen waren. Offiziere und Mannschaften wurden entwaffnet 
und in die Heimat entlassen; König Georg begab sich nach Wien. 
Der preußische General von Beyer rückte vom Rhem 
her über Wetzlar in K u r h e s s e n ein, besetzte das Land und nahm 
den Kurfürsten auf Schloß Wilhelmshöhe gefangen. Weil er das 
Versprechen, nichts Feindseliges gegen Preußen zu unternehmen, 
verweigerte, wurde er als Kriegsgefangener nach Stettin gefuhrt. 
Die hessischen Truppen hatten sich bereits mit den süddeutschen ver- 
einigt. Auch das Königreich Sachsen war schnell von preu- 
ßischen Truppen besetzt, nachdem die sächsische Armee nach Böhmen 
gezogen war. 
Der Feldzug in Böhmen und Italien. In Böhmen standen die 
Österreicher und Sachsen unter dem Oberbefehl des Feldzeug- 
m e i ft e r s v o n B e n e d e k. Die preußische Armee rückte in drei 
Abteilungen gegen Böhmen vor: die Elb arme e unter Her- 
warth von Bittenfeld von Dresden aus, die erste 
Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl durch die 
sächsische Lausitz, die zweite Armee unter dem Krön- 
prinzen von Preußen von Schlesien aus. Doch sollten 
sich die getrennt vordringenden Armeen zur Hauptschlacht vereinigen. 
Die erste Armee und die Elbarmee vereinigten sich nach den sieg- 
/
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.