Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

132 Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. 
und Wasser. Dagegen vereinigten sich den Bemühungen des The- 
mistokles zufolge Sparta und Athen zum Widerstände, und die Städte 
Platää und Thespiä schlossen sich ihnen an. Themistokles verzichtete 
großmütig auf den Oberbefehl zu Gunsten Spartas. Nachdem sich 
die nördlichste Verteidigungslinie am Olymp als unhaltbar erwiesen 
hatte, da die Thessalier sich den Persern unterwarfen, kehrten die da¬ 
hin gesandten Truppen nach Süden zurück, und der Spartanerkönig 
Leo nid as besetzte mit 7000 Mann Schwerbewaffneten, darunter 
300 Spartanern, den Engpaß von Thermopylä am Ötagebirge, die 
zweite nördliche Schutzwehr Griechenlands. Die vereinigte Flotte, 
die sich aus 271, darunter 127 athenischen Schiffen zusammensetzte, 
stellte sich unter dem Spartaner Eurybiades bei dem Vorgebirge 
Artemision an der Nordküste Euböas auf. 
Leonidas. Als Xerxes sich mit seinem Heere dem Passe von 
Therinvpylä (480) näherte, hielt er es für unmöglich, daß die kleine 
Griechenschar Widerstand leisten könne, und ließ sie auffordern, die 
Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie", lautete die lakonische Ant¬ 
wort des heldenmütigen Spartanerkönigs. Darauf wurde den Griechen 
gesagt, das persische Heer sei so groß, daß seine Pfeile die Sonne 
verdunkelten; „desto besser", wurde ihnen erwidert, „so können wir 
im Schatten fechten!" Die Perser griffen an, die Griechen schlugen 
die Feinde nieder. Immer neue Scharen sandte Lerxes in den Paß; 
die Spartaner standen wie Mauern und kämpften wie Löwen. Zwei 
Tage schon dauerte der Kampf; der Perserkönig wütete vor Zorn, aber 
selbst die Schar seiner „Unsterblichen" konnte nichts ausrichten. Da 
zeigte ein elender Verräter, Ephiältes, ein Grieche von Geburt, 
den Persern einen Fußpfad über das Ötagebirge und führte die 
Feinde den Griechen in den Rücken. Jetzt sah Leonidas, daß sein 
Untergang unvermeidlich sei. Rasch gebot er den übrigen Griechen 
abzuziehen und sich für bessere Zeiten dem Vaterlande zu erhalten; 
er selbst mit seinen 300 Spartanern mußte bleiben. 700 Thespier 
wollten nicht und 400 Thebaner durften nicht abziehen, weil ihre 
Treue verdächtig war. Des Todes gewiß, rückte Leonidas mit seiner 
festlich geschmückten Schar vor. Als die Feinde im Rücken sich blicken 
ließen, zogen sich die Griechen, welche ein entsetzliches Blutbad unter 
dem Feinde angerichtet hatten, in den Engpaß zurück. Hier starben 
die 300 Spartaner mit ihrem Könige nebst den 700 Bürgern Thes- 
piäs in heißem Kampfe den Heldentod, während die 400 zum Kampfe 
gezwungenen Thebaner Gnade erflehten und mit dem Brandmal der 
Sklaven entehrt in ihre Heimat entlassen wurden. Die Heldenthat
	        
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