Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

§. 20, 3. Der dritte Zug der Perser gegen Griechenland. 1ZZ 
der bei Thermopylä Gefallenen lebte in dem Griechenvolke fort. Ein 
eherner Löwe wurde an die Stelle gesetzt, wo der Spartanerkönig 
gefallen war, und eine den Spartanern gewidmete Inschrift lautete: 
„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest 
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl." (Schillers Übersetzung.) 
Die griechische Flotte hatte unterdessen bei ArtemLsion eben¬ 
falls mit Ruhm aber ohne Entscheidung gekämpft. Als Xerxes durch 
den Thermopylenpaß brach, zog sie sich nach dem saronifchen Meer¬ 
busen zurück, wo sie sich durch Schiffe der Bundesgenossen verstärkte. 
Das verbündete Landheer verschanzte sich auf dem Isthmus. Im 
Hellas richtete Xerxes mit seiner Landmacht greuliche Verwüstungen an, 
und die Städte, die sich nicht unterworfen hatten, gingen in Flammen 
aus. Als eine Abteilung seines Heeres sich auch der Tempelstätte zu 
Delphi näherte, wurden von den Felsen herab Steine auf sie ge¬ 
schleudert, und ein ausbrechendes Unwetter schreckte sie von der hei¬ 
ligen Stätte zurück. 
Die Seeschlacht bei Salamis 480. Den Athenern hatte das 
delphische Orakel verkündigt, sie sollten sich hinter hölzernen Mauern 
verteidigen. Themistokles setzte deshalb den Volksbeschluß durch, 
daß beim Herannahen der Perser alle waffenfähige Männer sich auf die 
Schiffe zu begeben hatten, während die Frauen, Kinder und Greise 
auf benachbarte Inseln gebracht wurden. Xerxes brach mit seinen 
Horden in das menschenleere Athen ein, plünderte die Tempelstätten 
und brannte die Stadt nieder. Jetzt erschien auch die persische Flotte 
im saronischen Meerbusen, und es kam hier zur entscheidenden 
Seeschlacht bei Salamis 480. Zunächst vereitelte Themistokles die 
Absicht des spartanischen Flottenführers Eurybiades, der mit den 
peloponnesischen Schiffen nach der Landenge von Korinth wollte, um 
unter den Schutz der dort aufgestellten und durch eine Mauer ge¬ 
deckten spartanischen Landmacht zu kommen. Themistokles war davon 
überzeugt, daß ein Seesieg nur in dem engen Meerbusen möglich sei, 
wo die feindlichen Schiffe sich durch ihre eigene Menge hinderlich sein 
mußten. Er schickte deshalb heimlich einen Boten an Xerxes und ließ 
ihm melden, die Griechen wollten in der nächsten Nacht auseinander 
gehen; greife der König rasch an, so könne er den Krieg hier be¬ 
endigen. Xerxes schloß daher noch in der Nacht die griechische Flotte 
ein und machte so den Spartanern den Abzug unmöglich. In der¬ 
selben Nacht kehrte auch Aristides zurück, um an dem bevor¬ 
stehenden Kampfe teilzunehmen, und söhnte sich mit Themistokles 
aus. Am Morgen (20. September 480) begannen die Athener todes-
	        
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