Full text: Sagen und Geschichten aus dem Altertum (Teil 1)

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aber verweigerte, legte Fabius Maximus, welcher 
an der Spitze der Gesandtschaft stand, seine Toga1) in 
Falten, mit den Worten: „Ich bringe euch Krieg oder 
Frieden; nehmt, was ihr wollt!“ „Gieb, was dir be¬ 
liebt!“ war die Antwort. „So nehmt denn den Krieg!“ 
entgegnete Fabius, und die Karthager brachen in lauten 
Jubel aus, als sei ihnen durch diese Erklärung ein längst 
ersehntes Glück zu teil geworden. \ 
3. Hannibals Übergang über die Alpen. 
Sagunt war nach hartnäckiger Gegenwehr erobert, und 
Hannibal traf die Vorbereitungen zu dem kühnen Feld¬ 
zuge, den er nunmehr zu unternehmen ^gedachte. Er 
wollte die Ankunft der römischen Heere' in Afrika oder 
Spanien nicht erwarten; in ihrem eigenen Lande sollten 
die Römer angegriffen werden. Mit einem Heere von 
sechzigtausend Mann und siebenunddreifsig Elefanten 
brach er auf. Er überschritt die Pyrenäen, zog durch 
das südliche Gallien (Frankreich), setzte über den Rhone- 
flufs und stand nunmehr am Fufse der Alpen. Es galt, 
über diese schneebedeckten, bis an den Himmel ragenden 
Höhen ein grofses Heer hinüberzuführen, eine Aufgabe, 
die nur ein Hannibal zu lösen vermochte. Unzählig 
waren die Beschwerden, die er zu erdulden hatte. Er¬ 
zürnt über den fremden Eindringling schleuderten die 
wilden Alpenbewohner von sicheren Höhen Felsblöcke 
und Bäume auf die Soldaten des Hannibal hinab. Auf 
pfadlosen, beeisten Wegen zogen diese höher und höher 
hinauf; bald hier bald dort glitt einer aus, that einen 
1) Das Obergewand der Römer, dem griechischen Himation 
entsprechend, aber ein Halboval, während jenes ein viereckiges 
Stück Tuch war. Dem griechischen Chiton entsprach die römische 
Tunica.
	        
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