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IL Aus der römischen Vorgeschichte.
6. Die Deeemvirn.
Wirren in § 34. Die Streitigkeiten zwischen Patriciern und Plebejern
9tom' fanden immer neue Nahruug, weil die Römer keine geschriebenen
Gesetze hatten und die Patricier nach ihrem Gutdünken das
Richteramt ausübten. Die Plebejer forderten daher die Auf-
zeichuuug des Rechtes, wogegen die Patricier mit aller Macht
ankämpften.
Herdonius. Wahrend sich ein erbitterter Streit darüber erhob, geriet Rom
in große Gefahr, denn der Sabiner Herdonius bemächtigte sich
mit 4000 Sklaven und Verbannten des Burgberges und wurde
erst nach schwerem Kampfe zurückgeworfen; Herdonius selbst fand
den Tod.
Die Decemvirn. Endlich sahen die Patricier ein, daß jeder Widerstand gegen
451-449 ü. w. fcen festen Willen der Plebejer vergeblich sei, und gaben nach.
Drei zuverlässige Männer wurden nach Griechenland, namentlich
nach Athen geschickt, um die dort bestehenden Gesetze kennen zu
lernen.
Als sie zurückgekehrt waren, wurden (451 v. Chr.) Zehn-
mäuuer (Decemvirn) eingesetzt, welche das römische Landrecht
abfassen und während der Zeit ihrer Thätigkeit die höchste Ge-
walt in der Stadt haben sollten.
Zwölftafel. Die Decemvirn vollendeten die Gesetze, ließen sie in eherne
gesetze. Tafeln eingraben und auf dem Marktplatze ausstellen, damit sie
jedermann einsehen könne. Da das ganze Gesetz aus zwölf Tafeln
bestand, so wurde es „Die Zwölftafelgesetze" genannt.
Frevel der § 35. Als die Decemvirn ihre Ausgabe vollbracht hatten,
Decemvirn. weigerten sie sich, ihr Amt, das sie anfänglich zu aller Zufrieden-
heit verwaltet hatten, niederzulegen und begannen eine empörende
Gewaltherrschaft. Zwei schändliche Thaten führten endlich
ihren Sturz herbei.
£. Ciccius Einen alten, verdienten Krieger, Lucius Siccius Deutätus,
Dentatus. fter \n 120 Gefechten gestritten und 45 ehrenvolle Starben aufzu¬
weisen hatte, aber sich erkühnte, gegen ihr willkürliches Regiment
zu murren, räumten sie hinterlistig aus dem Wege. Sie schickten
ihn mit seinen Untergebenen zur Wahl eines Lagerplatzes aus
und gaben diesen den heimlichen Befehl, den Dentatus zu er-
morden; es nutzte ihm nichts, daß er sich aufs tapferste zur Wehr
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