Full text: Lesebuch zur Geschichte der deutschen Literatur alter und neuer Zeit

Neudeutsche Literatur. 
Von Schiller, Klopstock, Voß und Goethe 2 Schiller und Goethe. 
selbst darin, Die hohe Würde schloß mit stiller Kräft, 
Man lasse nur den Geist darüber walten, In unser Dichtung Abend-Morgenröthe, 
So wird sich schon daraus die ganze Welt Den Schwesterbund in eurer Bruüderschaft, 
entfalten. Glanzreicher Schiller und gediegner Goethe! 
GSpigramme Und Welt und Nachwelt läßt unausgemacht, 
1. Das Schwerste und das Leichteste. Wer an Verdienst und Ruhm dem an— 
Tausende strengten sich an, dem Joch zu ent⸗ dern weiche; 
ziehen das Franzvolk: So sieht in Deutschlands Wäldern, gleicher 
Einer war mehr als genug, wieder in's Joch Pracht, 
sie zu ziehn. Die hehre Buche bei der heil'gen Eiche. 
13. Hammer-Purgstall. 
(5. 186. 1d2. 176. Lehrb. 5. 957. 1048) 
1. Der Tag des Wehs. In die schwarzen Schatten, dreifach schlagen 
Aus dem Koran übersehzt von Hammer-Purgstall.) sie zusammen, 
Bei den aufeinander folgenden Sendungen Da ist keine Rettung aus den Flammen. 
vom Himmel, Die Flammen sprühen hell, 
Bei der Sterne Getümmel, Die Schatten thürmen, wie ein Castell, 
Bei den Engeln, welche die Flügel ausbreiten, Es gleicht der Brand einem rothen Kameel. 
Bei den Versen des Koran's, welche die Das ist der Tag, 
Wahrheit deuten, Wo Keiner zu reden und sich zu entschuldigen 
Welche Ermahnungen geben, vermag. 
Verheißungen und Drohungen für dieses und Weh' den Lügnern an jenem Tag! 
jenes Leben: ¶ Das ist der Tag der Trennung (der Bösen 
Es kommt der verheißene Tag! von den Frommen) 
Wenn die Sterne ohne Licht bleiben Wir versammeln euch mit dem Geschlechte, das 
Und die Himmel sich zerspalten, vor euch gekommen. 
Wenn die Gebirge zerstäuben Wenn ihr listig seid, brauchet List. 
Und die Gottgesandten Wache halten, Weh' den Lügnern an jenem Tag! 
Zu welchem Tag? Die Frommen weilen an Quellen, von Schat⸗ 
Zum Tag der Trennung. ten überhangen. 
Wer giebt die Erkennung zum Tag der Tren- Sie haben Früchte, die sie verlangen. 
nung? Esset und trinket fröhlich für's Gute, das ihr 
Weh' den Lügnern an jenem Tag! begangen, 
Schufen wir euch nicht aus schlechtem Wasser So lohnen wir Diejenigen, die dem Guten 
Und setzten euch an festen Ort nachhangen. 
Bis auf bestimmte Zeit? Weh' den Lügnern an jenem Tag, 
Dieß konnten wir; wohl Denen, die es Wenn man ihnen sagt: verbeugt euch, ver— 
können! beugen sie sich nicht. 
Weh' den Lügnern an jenem Tag! Weh' den Lügnern an jenem Tag! 
Machten wir nicht die Erde beständig, An welche Sage glauben sie denn hernach? 
Daß sie euch fasse todt und lebendig? 
Setzten wir nicht die Gebirge euch zu gut? Die Höllenstampfe. 
Weh' den Lignern an jenem Tag! Weh' demLügner, der den guten Namen streift! 
Tränkten wir euch necht aus des Euphrat's Weh dem der nur Schätze auf Schätze häuft! 
Fluth? Weil er ewig sich auf seinen Reichthum steift. 
Geht in die Pein, die ihr leugnetet, ein, Weh'! hinunter in die Höllenstampfe! 
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