I. König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise. 
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feste, aufgeschlagen waren. Sie trat zu denen, welche Kuchen 
und Backwerk feil hielten, und kaufte ihnen ihre Waren 
in ganzen Körben ab. Mit ihrem Lächeln, so huldvoll und 
gütig, wandte sie sich an die Umstehenden und lud sie ein, 
aus ihren Körben zuzulangen, sich's schmecken zu lassen 
und fürlieb zu nehmen, sie gebe so gut sie's habe. „Frau 
Königin, Frau Königin, mir auch was!" schrieen dann die 
Buben und die Mädchen um sie her, die so leicht nicht 
genug kriegen. Mit denen geht sie zur Lotto- oder zur 
Würfel-Bude, kauft ihnen eine Karte oder einen Wurf 
und freut sich mit denen, die gewinnen. So einfach und 
herzlich stand sie unter den Leuten. 
Aber im Kreise ihrer Kinder war es den königlichen 
Eltern doch am wohlsten. Wir haben noch Bilder aus 
jener Zeit, welche die königliche Familie darstellen. Da 
sitzt die Königin am Fenster, ihre älteste Tochter, Prinzeß 
Charlotte, schmiegt sich an ihre Knie, Mutter und Tochter 
wenden ihre Augen dem Könige zu, der, den Kronprinzen 
an seiner linken Hand, zu ihnen herantritt und ihnen etwas 
zu sagen scheint, während hinter ihnen die beiden Prinzen 
Wilhelm und Karl ihre Blondköpfe über ein auseinander- 
gefaltetes Blatt beugen. 
Wie sie selbst in ihren Gewohnheiten einfach und 
gegen andere von Herzen gütig gesinnt waren, so wollten 
sie auch ihre Kinder erziehen. „Meine Kinder sollen 
Menschenfreunde werden", sagte die Königin und hat da- 
mit wohl gemeint: sie sollen nicht hochmütig werden, weil 
sie des Königs Kinder sind, noch ihre Unterthanen gering 
schätzen und verachten, sondern sollen sie lieben und ehren,
	        
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