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VII. Der Friede zu Tilsit.
Fähren nahmen die Wagen auf und trugen sie über die
Wasserfläche zum Hafen. Dann fuhr die Königin zu dem
Hause, das man ihr zur Wohnung bestimmt hatte. Ob-
wohl von der frischen Luft ein wenig gestärkt, war sie doch
noch so schwach, daß sie aus dem Wagen gehoben und
von einem Diener auf dem Arme in ihre Zimmer getra-
gen werden mußte.
In Memel ist die Königin dann rasch wieder zu Kräf-
ten gekommen, bald sah man sie, wie sie zum Leuchtturm
am Hafen spazieren ging, oder mit ihren Kindern ein eng-
lisch es Kriegsschiff besuchte.
In Memel ist auch Prinz Wilhelm am Nervenfieber
erkrankt. Die Königin saß Tag und Nacht an seinem
Bette und pflegte ihn selbst, bis er wieder genas.
Inzwischen nahm der Krieg seinen Lauf; einmal
neigte sich die Wage zu Russen und Preußen herab, dann
schnellte sie wieder zurück: in einer furchtbaren Schlacht
blieb Napoleon Sieger, darüber verlor Kaiser Alexander
die Lust, weiter zu kämpfen.
VII.
Der Friede zu Tilsit.
Jas also war das Ende des Krieges, daß Napoleon
alles Land des Königs bis auf wenige Grenzftriche in sei-
ner Gewalt hatte. Um Frieden zu schließen, kamen nun
die drei Herrscher zu Tilsit an der Memel zusammen; der
breite Strom trennte ihre Quartiere. Auf einer rasch