Full text: Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 (Teil 3)

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mahlirt, die schöne Else, bertrat ihn mit Einsicht in der Landesregierung. 
Friedrich war des Kaisers Ratgeber auf dem Konzil zu Konstanz. Hier war 
es, wo ihm Kaiser Sigismund in Anerkennung seiner Verdienste im Jahre 
14151415 kos Amt eines Markgrafen von Brandenburg mit der Würde 
eines Kurfürsten und Erzkämmerers des Reiches übertrug. Zwei 
^ahre später, im Jahre 1417, wurde er wiederum zu Konstanz feierlich 
mit der Mark Brandenburg belehnt.1) Auch als Kurfürst (1415—1440) 
Hieb Friedrich der treue Ratgeber Sigismunds, und er hat ihm und dem 
Rutschen Reiche seine Haupttätigkeit gewidmet. In den Husitenkriegen war 
er Führer des Reichsheeres. Als er (1431) in Böhmen die schwere Nieder¬ 
lage bei Tauß erlitten hatte, überzogen die Husiten die Mark mit schwerer 
Verwüstung. An den Mauern von Bernau brach aber ihre wilde Macht, 
und sie wurden von seinem Sohne Johann aus der Mark vertrieben. Im 
Jahre 1440 starb Friedrich auf seinem fränkischen Schlosse Kadolzburg und 
hinterließ die Mark seinem Sohne Friedrich. 
Friedrich II. Eisenzahn (der Eiserne 1440—1470) verfolgte mit 
festem Sinn die Wiedererwerbung der in der Zerrüttung verloren gegangenen 
brandenburgischen Länder. So gelang es ihm auch (1455), die von Sigis¬ 
mund (1402) an den deutschen Ritterorden veräußerte Neumark zurück- 
zukaufen und von Böhmen mehrere lausitzische Städte zu erhalten. Wie 
sein Vater viel mit dem rohen Adel der Mark zu streiten gehabt hatte, 
so unterwarf er in lang fortgesetztem Kampf die trotzigen märkischen Städte' 
Am meisten widerstrebten die Schwesterstädte Berlin-und Kölln an der 
Spree, doch wurden die Bürger endlich durch Anlegung einer festen Burg 
in Unterwürfigkeit gehalten. Um dem ungebildeten und verwilderten mär- 
kifchen Adel ein Vorbild echten christlichen Rittertums zu geben, stiftete er 
den Schwanenorden. Ein mißglückter Feldzug gegen die Pommern und 
der Tod seines letzten Sohnes gingen ihm so nahe, daß er 1470 die 
Regierung seinem kräftigeren Bruder Albrecht abtrat und sich ins 
Frankenland zurückzog, wo er auf der Plassenburg schon im folgenden 
Jahre starb. 
Albrecht Achilles (1470—1486) hatte sich schon, ehe er Kurfürst 
ttmrde, in vielen Kriegen und Fehden hohen Kriegsruhm erworben, und 
feine Zeitgenoffen ehrten ihn deshalb mit dem Beinamen „Achilles". Wie 
der Kaiser Maximilian, so war auch er bei dem Übergange der Zeit in 
die neuere Geschichte ein Muster mittelalterlicher Ritterlichkeit. Seine Hof- 
Haltung auf der Kadolzburg war prächtig und weitberühmt, dort ver- 
1) ®*e Belehnung Friedrichs I. mit der Mark Brandenburg zu Konstanz 1417 nach 
Ulrich von Reichenthal.
	        
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