Full text: Unsere Kaiser und ihr Haus

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Um für friedlichen, ungehinderten Durchzug zu sorgen, hatte Fried- 
rich Gesandte an den König von Ungarn, den griechischen Kaiser und so- 
gar. au den Sultan von Jkoninm in Klein-Asien geschickt. 
ß) Zem Zug bis nach Glein-Rsten. 
Nachdem Barbarossa Pfingsten 1189 noch zu Preßburg einen allge¬ 
meinen Reichstag abgehalten uud allen Lebewohl gesagt hatte, führte er mit 
seinem gleichnamigen Sohne, dem Herzoge von Schwaben, und vielen 
anderen deutschen Fürsten und Bischöfen das Heer nach dem Morgen- 
lande. —In Ungarn wurde er von dem Könige mit vielen Geschenken be- 
ehrt und sein Heer reichlich mit Lebensmitteln versehen. Als man in Bnl- 
garien und auch in Griechenland dem Kreuzheere das Notwendigste vor- 
enthielt, erzwang es sich Lebensmittel mit den Waffen in der Hand und 
überwinterte in Griechenland, Constantinopel gegenüber. 
Darauf versöhnte sich der griechische Kaiser mit Friedrich und ließ 
Lebensmittel in Überfluß herbeischaffen. — Frühjahr 1190 setzte das 
Kreuzheer nach Klein-Asien über. Hier zeigte sich der Sultan von Jkoninm 
sehr feindlich, ließ alle Lebensmittel in die festen Städte schleppen und üer- 
weigerte für Geld Nahrung für Menschen und Vieh. Infolgedessen brach 
im Heere eine gewaltige Hungersnot aus. (Vergl. „Schwäbische Kunde"!) 
Außerdem beunruhigten bie Heiden durch ihr heimlich abgesandtes Heer 
den Nachtrab bes Zuges unb bie Futtersucher bes christlichen Heeres nach 
Räuberweise burch bestänbigen Angriff; kamen aber bie Christen in großen 
Zügen, so wichen jene feige zurück. 
Sobalb Friedrich erfahren hatte, daß dies alles mit Vorwissen des 
Sultans geschehe, verheerte er die Länder und ließ so Lebensmittel in 
Fülle herbeischaffen. Hierauf rückte er gegen die Hauptstadt Jkouium vor, 
nahm sie nach kurzer Belagerung ein und bedrängte den Sultan in seiner 
Burg so, daß dieser sich unterwarf und Geiseln stellte. 
y) Kein Tod. 
Darnach zog der Kaiser mit seinem siegreichen Heere weiter und 
gelaugte im Sommer nach Cilieien, wo er gute Aufnahme fand. Als 
Friedrich auf dem Marsche nach Tarsus an den Salef oder Kalykadnns 
kam, stieg er in den Fluß, um sich abzukühlen. Nach einer anderen Nach- 
richt sprengte er in stürmischer Jugendhast in den Strom, um schwimmend 
eher (als über die schmale Brücke) hinüberzukommen. Allein die Gewalt 
der Strömung riß ihn hinweg, sodaß er in den Fluten umkam. 
Da erhoben alle Kreuzfahrer laute Klage: „Wer wird uns nun 
führen? Jetzt ist unser Beschützer gestorben! Jetzt werden wir sein wie 
Schafe, welche mitten unter Wölfen umherirren und keiner will sie be- 
schützen vor ihren Bissen?" 
Seine Gebeine wurden nach Antiochia gebracht und hier mit kaiser- 
licher Pracht beigesetzt. — Friedrich von Schwaben übernahm nun die 
Führung des Kreuzheeres. Er sprach den Niedergebeugten Mut zu und 
führte es bis nach Akkon.
	        
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