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Griechische Geschichte. Dritte Periode (431 — 362).
potamoi) im Hellespont von Lysander geschlagen. Damit war
ihr Widerstand gebrochen.
Nun schloß Ly sander Athen zu Wasser und zu Lande ein.
Der Hunger zwang endlich 404 die Stadt zur Ergebung und zum
Friedensschluß. Die langen Mauern und die Befestigungen des
Piräus wurden geschleift, die Flotte ausgeliefert, und Athen
mußte die Hegemonie Spartas anerkennen.
Das griechische Volk hat die verwüstenden Folgen des pelo-
ponnesischen Krieges nie verwunden. Die nationale und politische
Kraft war gebrochen, der Wohlstand breiter Volksschichten ver¬
nichtet, damit die sozialen Gegensätze verschärft, Zucht und Sitte
untergraben, die persönliche wie die politische Moral verwüstet.
II. Sparta, Athen, Thehen verbluten sich im Kampfe
um die Hegemonie (404—362).
§ 49. 1. Die Vorherrschaft der Lakedämonier (404—379).
a) Der Sturz der Dreißig. Der Jubel, der über den Sieg
der Lakedämonier in ganz Griechenland laut geworden war, sollte
bald verstummen: die spartanische Herrschaft, erworben durch den
Bund mit dem Nationalfeinde, trat überall in ihrer rücksichtslosen
Härte hervor. Der mächtigste Mann war Lysander, ein höchst
talentvoller, geschickter Kriegsmann und Diplomat, aber überaus
ehrgeizig und ohne jedes Gewissen.
Für Athen war eine Verfassungsänderung zwar nicht ver¬
tragmäßig festgesetzt, verstand sich aber von selbst. Es wurde
eine oligarchische Verfassung eingeführt; die Regierungsgewalt
lag in den Händen von 30 Männern, die nachher wegen ihres
gewalttätigen, blutigen Regiments die dreißig Tyrannen geheißen
wurden. Unter ihnen waren am bedeutendsten Thex 4m enes (der
„Kothornos" genannt) und Kritias, ein Schüler des Sokrates, ein
feingebildeter, genial beanlagter Mann, der aber in seiner Herrsch¬
sucht vor nichts zurückschreckte. Als diese Regierung immer ge¬
walttätiger wurde, wollte Theramenes klugerweise einlenken, wurde
aber von Kritias durch einen Gewaltstreich aus dem Wege ge¬
räumt, und nun stand der schrankenlosen Schreckensherrschaft
nichts mehr im Wege. Doch schon im Jahre 403 erfolgte ihr