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die Höhle zum Grabe für den Heiligen (Krypta), der Raum mit den Säulen-
hallen zum Aufenthalt für die Kirchenbesucher. In die Mauern fügte man
bogenförmige Fenster ein. Durch die Weiterausbildung der altchristlichen
Basilika entstand die Kreuzform der Kirche mit drei Schiffen, dem Mittel-
schiff und den beiden Seitenschiffen. Die Schiffe wurden durch Pfeiler ge-
trennt. An dem einen Ende des Mittelschiffes, dem Portal gegenüber, befand
Dom zu Worms, südwestliche Ansicht.
sich ein halbrunder Ausbau, die Apfis. Hier standen der Altar (Abendmahls-
tisch) und der Sitz (Kathedra) für den Bischof und die übrigen Geistlichen. Die
Glockentürme, die ursprünglich der Basilika fehlten, wurden anfänglich so in
der Nähe der Kirche erbaut, daß sie frei standen. Eins der fchönsten Bauwerke
in diesem Stil ist der Dom zu Speyer. Besonders schön ist hier die Krypta,
ein unterirdisches Gewölbe, das von kunstvollen Säulen getragen wird. In
der Vorhalle (Kaiferhalle) des Domes sind acht Standbilder der Kaiser auf¬
gestellt, die hier in dem Königschor begraben find. Ferner sind die Dome
Zu Worms und Mainz sowie das Kaiserhaus in Goslar (S. 43) in
diesem Stil erbaut.